Mit etwas Verzögerung gegenüber den ursprünglichen Prognosen erreicht das Orkantief „Sabine“ auch Tirol. Nach Föhnende dreht der Wind auf West und kann im Zuge einer Kaltfront vorübergehend Orkanstärke erreichen. Einhergehend ziehen höhenabhängig kräftige Regen-, Schnee- oder Graupelschauer über das ganze Land. Gewarnt wird vor einem Aufenthalt in Wäldern, Parks mit Baumbestand und in Alleen. Autofahrer sollen nicht durch Waldstrecken fahren und müssen mit starken Seitenböen rechnen. Einige Tiroler Skigebiete sperrten am Montag gar nicht erst auf.
In Nordtirol muss man laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) mit dem Durchzug der Kaltfront nicht nur auf den Bergen, sondern auch in den Niederungen verbreitet mit schweren bis orkanartigen Sturmböen rechnen, die erst im Laufe des morgigen Dienstags immer schwächer werden und bis morgen Abend abflauen sollen.
Hauptbetroffen ist Bezirk Reutte
Am Alpennordrand - insbesondere im Außerfern, wo Aktivitäten im Freien bestmöglich vermieden werden sollten - werden Windspitzen von 90 bis 110 km/h erwartet, punktuell auch mehr. Spitzen von 70 bis 90 km/h werden in inneralpinen Regionen rund ums Inntal sowie im östlichen Unterland erreicht werden. In den nord-süd-gerichteten Tälern südlich des Inntals rechnet man mit Böen bis zu 70 km/h. Im Gebirge wehen orkanartige Böen bzw. Orkanböen über 120 km/h.
Bisher eher ruhige Situation
In Tirol hat Sturmtief „Sabine“ bis zum Nachmittag noch für keine schwereren Schäden gesorgt. Die Situation sei eher ruhig, bisher seien vor allem auf Landes-und Gemeindestraßen gestürzte Bäume zu verzeichnen. In 24 Fällen seien von Montagfrüh bis Mittag die Feuerwehren alarmiert worden - darunter würden aber auch Brandmeldealarme fallen, also nicht Sturm-bedingte Fälle. Abgedeckte Häuser wurden in Tirol vorerst noch nicht verzeichnet, lediglich das Dach eines Gartenhauses sei dem Sturm zum Opfer gefallen. Die Einsätze seien nicht auf eine bestimmte Region Tirols beschränkt. So seien etwa neben dem Bezirk Reutte auch in Kufstein und im Bezirk Innsbruck Land kleinere Schäden zu verzeichnen.
In Wäldern herrscht Lebensgefahr!
„Der Aufenthalt in Wäldern bei Sturm ist lebensgefährlich“, heißt es vonseiten des Landes. Deshalb rät der Landesforstdienst vom Befahren und Betreten von Wäldern dringend ab, da die Gefahr durch herabfallende Äste und umgestürzte Bäume besteht. Der Landesforstdienst ist auf den Sturm und seine Auswirkungen bestmöglich vorbereitet.
Auch die Stadt Innsbruck hat wegen des Sturmtiefs „Sabine“ von Spaziergängen in Parkanlagen und bewaldeten Gebieten abgeraten. „Außerdem sollten Fenster und Türen geschlossen bleiben und freie Gegenstände auf Terrassen oder Balkonen weggeräumt werden“, betont Elmar Rizzoli, Amtsvorstand für Allgemeine Sicherheit. Die Berufsfeuerwehr Innsbruck und zehn Freiwillige Feuerwehren seien vorbereitet.
Warnungen und Sperren
Der heftige, böige Wind kann Schäden an Gebäuden verursachen, etwa durch abgetragene Dach- und Fassadenteile. Umgestürzte Bäume oder abgerissene Äste können Straßen verlegen oder Stromleitungen beschädigen. Beeinträchtigungen des Verkehrs und Stromausfälle sind ebenso möglich wie die Einstellung des Liftbetriebs in Skigebieten. Apropos: Einige Skigebiete haben am Montag aus Sicherheitsgründen gar nicht erst aufgesperrt - wie etwa die Reuttener Seilbahnen, die Ski-Arena Bergeralm oder das Skigebiet am Stubaier Gletscher.
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