Nachdem das Tiefdruckgebiet „Sabine“ am Montag in Salzburg nur für geringe Schäden gesorgt hat, hat in der Nacht neuerlich eine Sturmfront das Bundesland erreicht. Laut Auskunft des Landesfeuerwehrkommandos gingen gegen 3 Uhr die ersten Alarmierungen ein. In der Folge mussten Feuerwehrleute vor allem umgestürzte Bäume von Straßen, Stromleitungen und Dächern räumen.
Bis kurz nach 8 Uhr waren im ganzen Land rund 440 Feuerwehrleute zu mehr als 50 Einsätzen ausgerückt. Der Schwerpunkt des Geschehens lag dabei im nördlichen Flachgau. In der Stadt Salzburg wurde von einer Sturmböe ein rund 500 Quadratmeter großes Blechdach eines Wohnblocks weggeblasen. Das Dach stürzte zum Teil auf einen Garten und einen Parkplatz, Menschen wurden dabei aber nicht verletzt. Laut Berufsfeuerwehr konnten die Bewohner der 25 Wohnungen in dem Gebäude bleiben, weil es gelang, das Dach mit Planen provisorisch wieder abzudecken.
Auch im Flachgau wurde eine Lagerhalle zum Teil abgedeckt, zudem stürzte ein Baum in die Fahrleitung der Salzburger Lokalbahn. Die Strecke dürfte für die Reparatur des Schadens wohl bis Mittag gesperrt bleiben. Zwischen Oberndorf und Lamprechtshausen wurde von der Salzburg AG ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Die ÖBB meldeten in der Früh hingegen keine Einschränkungen im Zugverkehrs.
In Krispl (Tennengau) kam Dienstagfrüh bei starkem Schneetreiben ein Auto von der schneebedeckten Straße ab. Es rutschte über eine Wiese ab, kam aber vor einem Abhang zum Stehen. Die Freiwillige Feuerwehr barg das Fahrzeug.
Ein kurzfristige Entspannung der Wind-Situation war zunächst nicht zu erwarten. „Es wird heute auf anhaltend hohem Niveau Wind geben. Die Spitzen liegen dabei meist bei bis zu 80 km/h, lokal können sie auch stärker sein. Dabei besteht durchaus Schadenspotenzial“, sagte Josef Haslhofer von der ZAMG Salzburg. In der ersten Nachthälfte soll der Wind dann zurückgehen, nach wie vor seien dabei aber kräftiger Schübe möglich. „Auch am Mittwoch bleibt es sehr windig, der Donnerstag wird dann ruhiger sein“, so der Meteorologe.
Sperren in der Stadt Salzburg bleiben aufrecht
Weil auch in der Landeshauptstadt weiter Windspitzen mit bis zu 70 bzw. 80 km/h zu erwarten sind, hat der Einsatzstab der Stadt Salzburg beschlossen, die Sperren aller Stadtberge, des Gaisberg-Rundwanderwegs, der städtischen Parks und Friedhöfe sowie von Hellbrunn samt Allee und Zoo jedenfalls bis Mittwochfrüh aufrecht zu erhalten. Michael Haybäck, Leiter des Amtes für Öffentliche Ordnung, betont: „Wir waren angesichts der Ereignisse in der Nacht sehr gut beraten, im Sinne der Bevölkerung generell Vorsicht walten zu lassen.“
Der Sturm hat auch den Veranstaltern der Weltcuprennen in Saalbach-Hinterglemm (Pinzgau) am Dienstag einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Organisatoren mussten das erste Abfahrtstraining der alpinen Skiherren absagen.
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