Bei den Kollektivvertragsverhandlungen für die 125.000 Beschäftigten im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich (Sozialwirtschaft) hat es auch in der fünften Runde keine Einigung gegeben. Das bedeutet, dass ab sofort Warnstreiks in betroffenen Betrieben abgehalten werden. Die beiden Gewerkschaften GPA-djp und vida drängen bei den Verhandlungen auf die Einführung einer 35-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich, die Arbeitgeber sehen dies als nicht machbar an.
Die Verhandler sind sich am Montag nicht nähergekommen. „Die Arbeitgeber verweigern nach wie vor grundsätzlich das Gespräch über die Gewerkschaftsforderung nach der Einführung einer 35-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich“, hieß es nach 13 Stunden Verhandlungen seitens der beiden Gewerkschaften.
„Wir haben ein Angebot zur Arbeitszeitverkürzung auf betrieblicher Ebene gemacht“, berichtete Walter Marschitz, Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite. Denn: „Für alle können wir das nicht machen.“ Die Gewerkschaft habe dies abgelehnt. Zudem sei von der Arbeitgeberseite ein Angebot für eine Lohnerhöhung für die kommenden beiden Jahren gekommen. Im ersten würde eine solche 2,35 Prozent betragen, dann 2,7 Prozent, hieß es.
„Wir erhöhen jetzt die Schlagzahl“
„Nachdem die Arbeitgeber nicht zu konstruktiven Verhandlungen bereit sind, erhöhen wir jetzt die Schlagzahl“, sprach Eva Scherz, Verhandlerin für die GPA-djp, die ab Dienstag kommenden Warnstreiks an. „Die betrieblichen Abläufe werden dabei beeinflusst, es muss sich aber niemand um die Gesundheit oder Würde seiner Angehörigen sorgen.“ Der ÖGB hatte bereits vergangene Woche die Streikfreigabe erteilt.
Nächste Gesprächsrunde am 17. Februar
Die Kolleginnen und Kollegen brauchen eine Arbeitszeitverkürzung. Das werden sie bei den Streiks zeigen", meinte vida-Verhandlerin Michaela Guglberger. Der Großteil der Warnstreiks wird am Mittwoch stattfinden, der nächste Verhandlungstermin wurde laut Gewerkschaft für den 17. Februar vereinbart.
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