Wirbel um 5 Polizisten

Schengen-Visa: 400 Euro pro Stempel kassiert

Ausland
12.02.2020 06:00

Ein Korruptionsskandal sorgt derzeit in Slowenien für Negativ-Schlagzeilen: Die interne Ermittlungsbehörde zog insgesamt fünf Grenzpolizisten aus dem Verkehr, die einen regen Handel mit Visa für den Schengenraum betrieben haben sollen. 400 Euro hätten sie pro Stempel kassiert - auch in Österreich wurde ermittelt.

In einem Zeitraum von 180 Tagen dürfen sich Angehörige von Drittstaaten mit dem Visum für exakt 90 Tage im Schengenraum aufhalten - dann müssen sie laut EU-Recht diesen wieder für drei Monate verlassen. Für viele aus Bosnien, Serbien oder Nordmazedonien anreisenden Gastarbeiter eine „lästige“ Regelung.

Ein Teil der eingezogenen Pässe (Bild: Policija)
Ein Teil der eingezogenen Pässe

Dreimonatigen Aufenthalt illegal bestätigt
Diesen Umstand haben sich (laut internen Ermittlern) fünf slowenische Polizisten zunutze gemacht: Demnach sollen die an der Grenze zu Kroatien stationierten Beamten für 400 Euro den Stempel gezückt und ihren Kunden damit illegal den dreimonatigen Heimataufenthalt bestätigt haben.

Seit wann die Verdächtigen das kriminelle Geschäft bereits betrieben haben, ist noch unklar. Fest steht: Die Polizisten wurden festgenommen. Im Zuge von zahlreichen Razzien - unter anderem bei mutmaßlichen Komplizen in Österreich - stellten die Behörden 90.000 Euro in bar sowie 19 Reisepässe sicher.

Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung

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