Klimakrise

Orangen statt Äpfel sind keine Lösung für Bauern

Tirol
12.02.2020 17:00

Beim 1. Bio-Bauerntag zum Thema Klimawandel hatte Expertin Helga Kromp-Kolb schlechte Nachrichten: Die Bauern müssen sich auf mehr Hitze und Unwetter einstellen. Positives: Tirols Landwirte können viel für das Klima tun.

Bio Austria hatte Dienstag zu dem Thementag geladen. 700 Tiroler Bauern sind im wichtigsten Bio-Verband Österreichs Mitglieder. Mit Sorge verfolgten viele von ihnen die Ausführungen der Wissenschafterin. Kromp-Kolb zeigte eindrucksvoll auf, was der Klimawandel für die Landwirtschaft bedeutet. In den Alpen schreite die Erwärmung rund doppelt so schnell voran als in anderen Regionen. „Weil die Ozeane als Dämpfer weit weg sind und das Gebirge mit immer weniger Gletschern die Wärme gut aufnimmt“, nennt Kromp-Kolb Gründe.

Die Folge: Mehr und längere Dürren, mehr andere Extremereignisse wie Überschwemmungen und Stürme. „Bisher hat es alle 20 Jahre Temperatur-Extreme gegeben. Die Abstände verringern sich. Ab 2050 werden es alle drei bis fünf Jahre sein“, rechnet die Expertin vor. Die alten Bauernregeln haben damit ausgedient.

(Bild: Andreas Fischer)

Hitze, aber auch Frost
Auch wenn bald ähnliche Bedingungen wie im Süden herrschen, ist der Umstieg auf Südfrüchte nur im Ausnahmefall eine Lösung. Kromp-Kolb: „Frost und Kälteperioden wird es trotz Erwärmung bei uns immer geben. Pflanzen, die das nicht aushalten, können sich nicht halten.“

Ausfälle & Rekordernten
Mehr Ernteausfälle, neue Schädlinge und Tierkrankheiten – laut Berechnungen muss sich die Landwirtschaft auf Ertragseinbußen von mindestens sieben Prozent einstellen. Doch es gibt auch gegenteilige Effekte. Lange Vegetationsperioden machen Rekorderträge etwa beim Grünland möglich.

Grünlandpflege fürs Klima
Apropos Grünland: Das ist laut Kromp-Kolb für den Klimaschutz von entscheidender Bedeutung. Humusreiche Böden binden CO2 und bremsen die Erwärmung. Die viel gescholtene Rinderhaltung sei nur in Massen ein großes Problem. In Tirols Kleinbetrieben sind sie oft alternativlose Basis der Grünlandpflege.

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