„Mundtot machen“

Von Casinos-Chefin verklagt: Pilz braucht Geld

Medien
12.02.2020 14:56

Das Online-Medium ZackZack, gegründet von der Liste JETZT mit Peter Pilz als amtierendem Herausgeber, startet wegen einer Klage von Casinos-Chefin Bettina Glatz-Kremsner einen Spendenaufruf. Der Streitwert der Klage beträgt zwar „nur“ 38.000 Euro, aber die begehrte Urteilsveröffentlichung wäre wohl um ein Vielfaches teurer.

Casinos-Austria-Chefin Glatz-Kremsner war wegen eines Online-Artikels von ZackZack gegen die Plattform vor Gericht gezogen. Der Bericht mit dem Titel „Millionen für Kurz-Vize - Bettina Jackpot“ wurde am 21. Jänner veröffentlicht. Laut Klage sei der Text „ehrenrührig, kreditschädigend reißerisch und gröblichst ehrabschneidend“.

Bettina Glatz-Kremsner, Generaldirektorin der Casinos Austria AG (Bild: APA/HANS PUNZ)
Bettina Glatz-Kremsner, Generaldirektorin der Casinos Austria AG

Der alleinige Streitwert der Klage beträgt rund 38.000 Euro. Weil Pilz einer Gratiszeitung auch noch ein TV-Interview zu der Causa gegeben hatte, strebt der Anwalt der Casinos-Chefin auch eine Urteilsveröffentlichung in dem betroffenem Medium an. Und hier wird die Rechnung teuer. Denn der Gesamtumfang der Klage inklusive der begehrten Urteilsveröffentlichung belaufe sich auf mehr als 900.000 Euro, wie der ehemalige Nationalratsabgeordnete Pilz selbst vorrechnete - „eine Millionenklage, mit der wir mundtot gemacht werden sollen“.

„Wir brauchen jetzt Geld, weil wir‘s selbst nicht haben“, so Pilz in einem Video auf zackzack.at, in dem auch er Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) erneut massiv kritisierte. Pilz‘ Medium wolle genauso wie die von Kurz kritisierte Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) die „türkise Wahrheit“ ans Licht bringen. Es gehe um den Rechtsstaat, die Meinungsfreiheit und die Pressefreiheit, so Pilz.

Der ehemalige JETZT-Spitzenkandidat Peter Pilz (Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)
Der ehemalige JETZT-Spitzenkandidat Peter Pilz

„Wir begehren eine Urteilsveröffentlichung“, was diese kostet, sei im Falle einer Verurteilung Sache der beklagten Partei, wie Casinos-Sprecher Patrick Minar am Mittwoch klarstellte. Minar erklärte weiters, dass nicht die Casinos Austria, sondern Glatz-Kremsner persönlich ZackZack geklagt habe.

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