Nach Aufruf im Netz

Alarmstimmung vor „Valentins-Marsch“ auf EU-Grenze

Ausland
13.02.2020 02:00

Hoher Besuch im heimischen Innenministerium: Bei einem Treffen zwischen Karl Nehammer und der EU-Innenkommissarin Ylva Johansson in Wien war neben unserer Asylbilanz 2019 die Flüchtlingsproblematik - wenig überraschend - Gesprächspunkt Nummer eins. Zumal gerade ein neuerlicher, organisierter Ansturm auf die Schengengrenze am Valentinstag organisiert wird.

„...wir können die Unterdrückung nicht mehr tolerieren. Es wird ein großer Sieg der Migranten, für die Freiheit...“ – hoffnungsbringende Botschaften, mit denen Flüchtlinge in Nordmazedonien, Bosnien und Serbien seit Tagen bereits über Internetkanäle zu einem neuerlichen Protest-Ansturm auf die Schengengrenze in Ungarn am Valentinstag aufgerufen werden.

Nach den zahlreichen Versuchen junger Männer, den ungarischen Grenzzaun zu überwinden, begaben sich nun Dutzende Familien mit Kindern zum Ort des Geschehens. (Bild: EPA)
Nach den zahlreichen Versuchen junger Männer, den ungarischen Grenzzaun zu überwinden, begaben sich nun Dutzende Familien mit Kindern zum Ort des Geschehens.

Nach den jüngsten Vorfällen inklusive Warnschüssen sind die Sicherheitsbehörden in Alarmbereitschaft. Eine prekäre Situation am Balkan, die Mittwoch beim Treffen zwischen Österreichs Innenminister Karl Nehammer und der EU-Kommissarin Ylva Johansson ein Hauptthema war. Neben dem notwendigen Ausbau der Grenzschutzbehörde Frontex.

„Wir müssen alles gegen neue Migrationskrisen tun - gerade jetzt entlang der östlichen Mittelmeerrouten. Und wir brauchen ein krisenfestes EU-Asyl- und Migrationssystem. Das geht nur mit allen EU-Mitgliedstaaten“, so Nehammer.

Monatelang haben zahlreiche Migranten in Serbien und Bosnien-Herzegowina ausgeharrt. (Bild: EPA)
Monatelang haben zahlreiche Migranten in Serbien und Bosnien-Herzegowina ausgeharrt.

 Weniger Asylanträge, mehr Aberkennungen
Positives gibt es in Sachen Asylbilanz 2019 zu vermelden: Die Antragszahlen sind im Vergleich zum Jahr davor von 13.746 auf 12.511 zurück gegangen. Hingegen ist die Zahl der Aberkennung von Aufenthaltsgenehmigungen (großteils wegen strafrechtlicher Gründe) von 5998 auf 8600 gestiegen.

Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung

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