Die fünfte tödliche Gewalttat an einer Frau in diesem Jahr - und auch in diesem Fall geht man von einer Beziehungstat aus. Am Donnerstagvormittag machten Kollegen eines 56-jährigen Tirolers einen schrecklichen Fund in dessen Haus in Kössen - die 52 Jahre alte Ehefrau des Mannes lag tot im Keller, war offenbar erwürgt oder erdrosselt worden. „Auch wenn ich entsetzt bin, hatte ich leider schon länger das Gefühl, dass hier etwas passieren könnte“, schildert ein Anrainer der „Krone“.
Weil der 56-Jährige nicht zur Arbeit erschienen war und unentschuldigt fehlte, hatten sich Arbeitskollegen am Vormittag zum Haus des Mannes aufgemacht, um nach dem Rechten zu sehen. Sie trafen an der Haustür auf ihn. Er befand sich „in einem offensichtlich beeinträchtigten Zustand“, sollte es später heißen, stand offenbar unter dem Einfluss von Medikamenten.
„Entweder erdrosselt oder erwürgt“
Im Keller des Hauses sollten die Kollegen dann einen schockierenden Fund machen: Die 52 Jahre alte Ehefrau lag tot am Boden, die Einsatzkräfte wurden alarmiert. Ein Unfall oder natürlicher Tod - von den Ermittlern rasch ausgeschlossen. „Die 52-Jährige wurde entweder erdrosselt oder erwürgt“, erklärte Chefermittlerin Katja Tersch, eine angeordnete Obduktion soll noch Klarheit über die Todesursache bringen.
Dringend verdächtig: der Ehemann der 52-Jährigen, der jedoch zunächst nicht einvernommen werden konnte und in ein Krankenhaus zur medizinischen Behandlung eingeliefert wurde.
„Immer wieder von Eheproblemen erzählt“
Ein Motiv für die Tat gibt es daher noch nicht, doch Nachbarn des Ehepaares zeichnen ein Bild der Beziehung des Paares. Diese war offenbar von massiven Eheproblemen und viel Streit geprägt. Oft und lautstark habe Anrainer Wolfgang P. das Paar streiten gehört, doch auch seine Partnerin wurde in der Vergangenheit offenbar von der 52-Jährigen mehrfach kontakiert. „Das Opfer hat meiner Partnerin immer wieder per WhatsApp und SMS von den Eheproblemen erzählt“, schildert P., der sich geschockt von dem Vorfall zeigte. „Auch wenn ich entsetzt bin, hatte ich leider schon länger das Gefühl, dass hier etwas passieren könnte“, erklärte er.
Fassungslos zeigten sich auch die Arbeitskollegen des nun dringend Tatverdächtigen. „Wir sind zutiefst geschockt von dieser unfassbaren Tat“, heißt es. Das Ehepaar S. hatte vor etwa zehn Jahren geheiratet und zog dann nach Kössen, gemeinsame Kinder gibt es nicht. Um die zwei Hunde des Paares wollen sich nun Nachbarn kümmern.
Kronen Zeitung/krone.at
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.