Fatale Lücken im Schutz der Isel deckt die Umweltschutzorganisation WWF an mehreren Osttiroler Gletscherflüssen auf. Die Angst der Umweltschützer: Trotz Natura-2000-Gebiet und Nationalpark könnten fünf geplante Kraftwerke Flora und Fauna zerstören. Das bestehende Schutzsystem sei mangelhaft.
Aufatmen durften die Naturschützer in Osttirol ja bereits einmal. Denn das Kraftwerk an der Oberen Isel wird nicht gebaut werden; die Entscheidung fiel – wie berichtet – nach jahrelangem Tauziehen um das Naturjuwel.
Doch neben der Isel selbst, sind auch die Zubringer Kalserbach, Schwarzach und Tauernbach im Visier der Kraftwerksbauer. Knapp an den Grenzen des Nationalparks Hohe Tauern und Natura-2000-Gebiets könnte damit wichtiger und einzigartiger Lebensraum zerstört werden. „Das darf so nicht passieren“, sind sich die Vertreter der Umweltschutzorganisation WWF Österreich einig.
Gefährdung der Umwelt
Eine Studie zu aktuellen Kraftwerksvorhaben im Einzugsgebiet der Isel verdeutlicht die Gefährdung der Osttiroler Gletscherflüsse. „Ein Blick auf die Landkarte genügt, um zu erkennen, dass die großen Lücken im Schutzsystem von unterschiedlichen Kraftwerksbetreibern ausgenutzt werden und dadurch zum Problem für das ganze Schutzgebiet werden“, erklärt Gerhard Egger, WWF-Flussexperte.
Gleich fünf Kraftwerke an Schwarzach, Lesachbach, Kalserbach und Tauernbach könnten etwa das Aus für eine geschützte Pflanzenart, die Ufer-Tamariske, bedeuten. Die bisherigen Schutzgebiete alleine reichen für die Umweltschützer nicht aus. „Das Land Tirol muss diesen schädlichen Bauvorhaben dringend eine Absage erteilen und die Lücken im Schutzsystem schließen“, so Egger. Auch der Fischbestand ist durch den Ausbau bedroht.
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