Die Affäre Eurofighter ist um eine Episode reicher. Nach Infos der „Krone“ aus militärischen Kreisen sind die umstrittenen Flugzeuge nicht nur bei Nacht kaum einsatzfähig, sondern können auch bei helllichtem Tag nicht lückenlos den Luftraum schützen.
Die Eurofighter sind im kollektiven Gedächtnis gelandet. Leider, so denken wohl viele. Anschaffungskosten in Milliardenhöhe, Korruptionsvorwürfe, enorme Erhaltungskosten und Effizienzfragen. Nun wird es noch bizarrer: Die Maschinen, die, wie bereits bekannt, bei Nachtflügen quasi blind, also nicht einsatzbereit sind, können auch am helllichten Tag nicht immer losfliegen, wie die „Krone“ aus höchsten militärischen Kreisen erfuhr.
Zu gewissen Tageszeiten sei ein Einsatz nicht möglich. Brisant: Das Militär aus der Steiermark, dort, wo die berühmten Geräte verweilen, ließ aktuell verlauten, die Eurofighter seien unter den derzeitigen Bedingungen ein „optimales Gerät“. Auf Nachfrage der „Krone“ betont Oberst Gerhard Schweiger die Passage „unter den derzeitigen Bedingungen“. Von optimalem Gerät per se ist keine Rede. Die Informationen der „Krone“ wolle er nicht dementieren oder kommentieren, sagt er.
Verteidigungsministerin: „Heer ist voll einsatzfähig“
Spannende Frage: Kann unter den kolportierten Umständen Luftraumüberwachung möglich sein? Diese und andere Fragen werden jedenfalls die NEOS demnächst im Parlament stellen. Und zwar an die frischgebackene Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP), die glaubt, das Bundesheer sei „voll einsatzfähig“. Ihr Vorgänger, Brigadier Thomas Starlinger, meinte Ende 2019, das Bundesheer stehe ob chronischer Unterfinanzierung „am Rande eines Grabes“. Eine weitere Episode im Flieger-Drama ist garantiert.
Erich Vogl, Kronen Zeitung/krone.at
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