In Mellach südlich von Graz endet bald eine Ära: Das letzte Kohlekraftwerk des Landes wird in wenigen Wochen stillgelegt. Fast parallel könnte aber eine neue Ära anbrechen: Im nahen Gasturbinenkraftwerk wird seit Kurzem daran geforscht, die beiden Großturbinen mit klimaneutralem Wasserstoff anzutreiben.
2012 eröffnet, schien das große Gasturbinenwerk anfangs wie ein Riesenflop. Davon ist längst keine Rede mehr: Das Kraftwerk mit 838 Megawatt Leistung steht nahezu jeden Tag im Einsatz, um die wetterbedingt schwankende Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenkraftwerken auszugleichen, berichtet Verbund-Sprecher Robert Zechner. Und die grüne Energiewende wird diese Schwankungen noch verstärken.
Verbund kooperiert mit TU Graz
Bisher wurden die beiden Turbinen nur mit fossilem Erdgas angetrieben, künftig soll „grüner“ Wasserstoff beigemengt werden. Bei einer großen Fachtagung in Graz wurde das gemeinsam mit der TU Graz umgesetzte, vorerst auf drei Jahre anlegte Projekt „Hotflex“ am Freitag vorgestellt: Überschüssiger Strom soll aus dem Netz genommen und mit einer Hochtemperaturelektrolyse in Wasserstoff umgewandelt werden. Die Herstellung erfolgt direkt am Kraftwerksgelände.
Eine Besonderheit der Mellacher Pilotanlage ist laut Zechner der Betriebsmodus als Brennstoffzelle. Damit ist das System auch in der Lage, aus Erdgas Strom und Wärme zu produzieren. So könnte in Zukunft Eigen- und Notstrom für Kraftwerksanlagen hergestellt werden.
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