Im Konflikt zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas setzt Israels Gegenseite offenbar zunehmend auf Cyberangriffe, um an die Geheimnisse der Israelis zu gelangen. Laut einer offiziellen Warnung der israelischen Streitkräfte seien Dutzende Soldaten auf Hacker der Hamas hereingefallen, die ihnen in Gestalt hübscher junger Frauen Honig ums Maul geschmiert und sie so zur Installation einer Spionage-App gebracht haben.
Die Masche sei immer dieselbe, berichtet ein Sprecher der israelischen Armee. Die Soldaten werden auf ihren Smartphones von jungen Frauen angeschrieben, die angeblich auf der Suche nach einem Freund sind. Dass die Frauen nicht besonders gut Hebräisch sprechen, erklären diese meist damit, Zuwanderinnen zu sein oder Seh- oder Hörschwächen zu haben.
App macht Handy zur Wanze
Nachdem die falschen Frauen die Soldaten einige Zeit mit süßen Worten und Komplimenten bearbeitet haben, fordern sie ihre Opfer dazu auf, eine App auf ihre Smartphones zu installieren - offiziell, um einander Bilder schicken zu können. Tatsächlich handle es sich bei der App jedoch um Malware, die das Smartphone der Zielperson in eine Wanze verwandle, warnt die israelische Armee ihre Mitglieder. Einmal verseucht, könne das Smartphone nicht nur Standort und Kontakte des Soldaten preisgeben, sondern auch Aufnahmen seiner Kameras und Mikrofone versenden.
„Wir sehen, dass sie lernen“
Ähnliche Versuche habe man in den letzten Jahren immer wieder beobachtet, der jüngste sei aber der bislang professionellste, sagt ein hochrangiger israelischer Militär der BBC. „Wir sehen, dass sie natürlich lernen und das Niveau anheben.“ Dennoch habe man die Versuche der Hamas schon vor Monaten bemerkt, die Kampagne aber vorerst beobachtet, um mehr darüber zu erfahren. Nachdem sie letztlich gestoppt wurde, hat man nun die Informationen veröffentlicht, um das Bewusstsein der Soldaten für die Spionagegefahr durch die Hamas zu schärfen.
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