Am Küniglberg ist am Montag der Grundstein für den neuen „Mediencampus“ des ORF gelegt worden. Der neue Trakt wird den multimedialen Newsroom sowie die Radiosender Ö1 und Ö3, die vom Funkhaus in der Argentinierstraße bzw. vom Studio in Heiligenstadt in den Neubau übersiedeln, beherbergen. Ab 2022 soll vom neuen Standort gesendet werden, wie ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz ausführte.
Wrabetz nahm gemeinsam mit Projektleiter Pius Strobl, Ö1-Kulturchefin Silvia Lahner und Ö3-Chef Georg Spatt am offiziellen Festakt teil. Für den bautechnischen Teil wurde schweres Gerät gewählt: Per Mischfahrzeug wurde Beton in die bereits ausgehobene Baugrube gegossen. „Ab jetzt bauen wir das Fundament für den ORF der Zukunft“, zeigte sich der ORF-Generaldirektor erfreut.
Arbeiten verlaufen bislang planmäßig
Der Spatenstich für den Mediencampus erfolgte im vergangenen August. Seither seien die Arbeiten planmäßig verlaufen, berichtete Wrabetz. Der enge Zeitplan sei schaffbar. Laut derzeitigem Stand werden laut dem ORF-Chef auch die veranschlagten 303,7 Millionen Euro Budget eingehalten.
Dort, wo der Campus errichtet wird, befanden sich einst Werkstätten bzw. Produktionshallen. Auf den am Montag gelegten Fundamenten entstehen die Neubauten auf einer Grundfläche von rund 6000 Quadratmetern. Das gesamte Projekt umfasst eine Bruttogeschoßfläche von rund 32.000 Quadratmetern. Die Kubatur der Objekte ändert sich im Vergleich zu den Vorgängerbauten nicht, somit seien auch keine negative Auswirkungen für die Anrainer zu erwarten, wie betont wurde.
Arbeitsstätte für 800 Personen
Insgesamt werden im neuen Bauteil laut ORF 800 Personen arbeiten. Zu den Neuzugängen am Küniglberg wird Ö1 gehören, wobei der Sender ein eigenes Gebäude erhält. Ö1-Kulturchefin Lahner sprach von einem „bemerkenswerten Tag“, der eine neue Ära einleite. Im neuen Ö1-Haus werde die „Erfolgsgeschichte“ des Senders weitergeschrieben werde, versicherte sie.
Das Gebäude werde in seiner Ausstattung und Anmutung den Ansprüchen einer neuen Medienwelt umfassend gerecht, sagte Lahner. Die Nähe zu anderen Redaktionen werde dabei eine „inspirierende Erfahrung“ sein. Näher rückt man damit übrigens auch wieder zu FM4. Der Sender ist bereits im Vorjahr von Wieden nach Hietzing übersiedelt und hat seinen Platz im bestehenden Gebäude am Küniglberg gefunden.
„Es zählt einzig und allein, was wir senden“
Ö3-Chef Spatt verwies darauf, dass für Ö3 - das nach den Anfängen im Funkhaus in Heiligenstadt seine Zelte aufgeschlagen hat - eine Übersiedlung nicht ganz so ungewohnt sei. Wobei er betonte: „Den vielen Ö3-Hörerinnen und -Hörern war es zu Recht immer schon sehr egal, von wo wir senden, es zählt einzig und allein, was wir senden.“ Er freue sich auf die neuen Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und kündigte an: „Aus Ö3-Sicht wollen wir auch ein bisschen Spaß hier auf den Küniglberg bringen."
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