Stressig ist die Polizeiarbeit für fast alle Beamten. Fast, denn einer ging in der Dienstzeit ins Bordell. Er zog sich mit einer Dame ins Separee zurück und ließ sogar die Waffe an der Bar liegen! Eine entsetzte Polizeischülerin, die den Herrn Inspektor begleiten musste, rettete zumindest diese vor fremdem Zugriff ...
Nachzulesen sind die Eskapaden des steirischen Kontrollinspektors in einem Urteil des Verwaltungsgerichtshofes. Der Beamte beschwerte sich, dass er entlassen werden soll. Eine untere Instanz befand dies für zwingend. Zu Recht, wie man anmerken muss. Denn der Beamte war an jenem 8. Juli 2017 mit einem Kollegen zur Streife eingeteilt. In ihrer Begleitung: eine Polizeischülerin in der Praxisausbildung. Was die Männer nicht daran hinderte, zuerst Leberkäse zu kaufen und einige Gespritzte zu trinken.
Polizist wollte es einer Prostituierten „heftig besorgen“
Dann steuerten sie ein Laufhaus in der Gegend an. Gleich beim Eingang schwärmte der Kontrollinspektor von den „feschen Katzen“ des Etablissements und dass er es einer „heftig besorgen“ werde. Der Dame seiner Träume war aber die Dienstwaffe des Polizisten nicht geheuer. Worauf sie der Beamte an der Bar liegen ließ. Die Polizeischülerin brachte die Glock in Sicherheit. Ihr hat der Beamte zuvor noch den Chef des Separees für ein sexuelles Abenteuer empfohlen: „Der ist doch so geil!“
Wenn der Polizist zu betrunken für den Alkotest ist
Nach einer halben Stunde, die ihn 170 Euro kostete, kehrte der Polizist aus dem Separee zurück. Der vergnügliche Dienst wird mit sechs Bier gefeiert. Eine Zivilstreife brachte ihn zum Posten. Dass er im Rahmen seines Dienstes einen Autolenker einem Alkotest unterziehen sollte, bekommt er nicht mehr mit.
Der Disziplinarsenat verhängte zuerst 15.000 Euro Strafe, die zweite Instanz votiert für Entlassung, der Verwaltungsgerichtshof fordert jetzt weitere Erhebungen. Es war übrigens nicht der erste „Ausrutscher“ des Beamten. Laut Dienstbeschreibung ist er ein „schwieriger Charakter“.
Peter Grotter, Kronen Zeitung
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