Hundert weitere Tote
Coronavirus: Krankenhausdirektor stirbt in China
Fast hundert weitere Menschen sind in China an der Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Wie die Regierung in Peking am Dienstag mitteilte, wurden 98 neue Todesfälle registriert. Zum ersten Mal ist auch ein Krankenhauschef der neuen Lungenkrankheit zum Opfer gefallen. Liu Zhiming, der Direktor des Wuchang Hospital in der schwer vom Coronavirus betroffenen Metropole Wuhan, sei am Montag gestorben, berichtete am Dienstag die Nachrichtenagentur China News.
Ein Medizinerkollege berichtete demnach, der Chefarzt sei in gutem Gesundheitszustand gewesen und habe selbst nicht erwartet, dass er an der Covid-19-Lungenkrankheit sterben würde. Am Freitag war schon eine 59-jährige Krankenschwester desselben Hospitals an der Lungenkrankheit gestorben.
1700 Helfer, Ärzte und Pfleger infiziert
Im Kampf gegen das Sars-CoV-2-Virus haben sich schon mehr als 1700 medizinische Helfer wie Ärzte und Pflegekräfte angesteckt. Bis Ende vergangener Woche waren schon mindestens sechs Helfer daran gestorben, wie das chinesische Staatssender CCTV berichtet hatte. Der überwiegende Teil der Betroffenen war demnach in der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei im Einsatz, in deren Hauptstadt Wuhan das Virus ausgebrochen war.
Nach Angaben der chinesischen Regierung wurden seit Montag weitere 1886 Fälle von Infektionen mit dem Erreger verzeichnet, die allermeisten davon in Hubei. Die offizielle Zahl der Ansteckungsfälle in Festlandchina stieg damit auf fast 72.500. Allerdings handelte es sich um die bislang geringste Zahl neuer Infektionsfälle innerhalb eines Tages in diesem Monat.
WHO: „Nur Bruchteil der Bevölkerung betroffen“
Mit Blick auf die wachsenden Sorgen vor einer weltweiten Ausbreitung des Virus hat die Weltgesundheitsorganisation WHO vor „flächendeckenden Maßnahmen“ gewarnt. Außerhalb Chinas sei nur ein „Bruchteil“ der Bevölkerung von der Epidemie betroffen, sagten WHO-Experten am Montag in Genf.
Maßnahmen müssen „verhältnismäßig“ sein
Auch die Sterblichkeitsrate sei - etwa im Vergleich zu anderen ebenfalls durch Coronaviren ausgelösten Atemwegserkrankungen wie Sars oder Mers - mit zwei Prozent relativ gering. Maßnahmen zur Bekämpfung des neuartigen Coronavirus müssten „verhältnismäßig“ sein, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus vor Journalisten. „Flächendeckende Maßnahmen“ könnten sich als wenig nützlich erweisen, fügte er hinzu.
Schiff unter Quarantäne
Der WHO-Experte Michael Ryan wies den Vorschlag zurück, alle Kreuzfahrten vorübergehend einzustellen. Die Forderung war angesichts der Dutzenden Coronavirus-Fälle auf dem Kreuzfahrtschiff Diamond Princess, das sich derzeit in Japan unter Quarantäne befindet, laut geworden.
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