400.000 Kinder und Jugendliche, die in Armut oder an der Grenze dazu leben, 27.000 Menschen in Österreich ohne Krankenversicherung: Medizinische Hilfe leisten die ehrenamtlichen Mitarbeiter von „AmberMed“ in Wien und lindern damit nicht nur viel Leid, sondern verhindern auch Folgekosten für das Gesundheitswesen.
Eine minderjährige Schwangere, der Dokumente und eine Unterschrift der Eltern fehlen, welche diese ihr verweigern. Temporärer Versicherungsausfall nach Scheidung, Verlust des Arbeitsplatzes oder durch Schulabbruch. Ein Baby, das nach anonymer Geburt zur Adotion freigegeben wurde, deren neue Eltern es aber aus bürokratischen Gründen noch nicht bei sich mitversichern konnten . . .
Zigtausende Menschen in Österreich haben, zumindest zeitweise, keinenSchutz durch Krankenversicherung, viele davon sind Kinder, Schwangere und junge Mütter. Um sie kümmert sich bereits seit 16 Jahren „AmberMed“ eine Einrichtung der Diakonie unter Mithilfe des Roten Kreuzes und vielen anderen Kooperationspartnern. Die Ärztin Dr. Monika Matal arbeitet als ehrenamtliche Leiterin und appellierte bei einer Pressekonferenz in Wien, die weitere finanzielle Absicherung für Bedürftige (zur Hälfte jeweils aus der öffentlichen Hand und Spenden bzw. Eigenmittel) zu gewährleisten. Das vorhandenen Budget von 263.000 Euro im Jahr 2019 wurde übrigens durch Freiwillgenabrbei verdreifacht!
Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres forderte von der Politik die Versicherungslücken zu schließen: „Arme Kinder von heute sind die chronisch Kranken von morgen. Hier muss mehr in Prävention und Gesundheitsförderung investiert werden! Im 21. Jahrhundert sollte Kinderarmut bei uns wirklich keine Thema mehr sein!“
Karin Podolak, Kronen Zeitung
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