Aufgeschreckt durch Umwälzungen im Zahlungsverkehr wie Libra und ähnliche Cyber-Währungen dringen Finanzaufseher weltweit zur Eile. Der internationale Finanzstabilitätsrat (FSB) sehe, mit welcher Geschwindigkeit solche Innovationen vorangetrieben würden, schrieb FSB-Chef Randal Quarles in einem Brief an die Finanzminister und Notenbankchefs der G20-Staaten.
„Wir sind entschlossen, die Entwicklung der notwendigen regulatorischen und aufsichtlichen Antworten auf diese neuen Instrumente zu beschleunigen,“ kündigte er an. Eine Arbeitsgruppe lote momentan aus, wie mit Risiken und Chancen solcher Cyberwährungen umzugehen sei. Zu möglichen Antworten der Regulierer solle es im April öffentliche Konsultationen geben.
Der FSB überwacht im Auftrag der G20-Staaten die Risiken für das weltweite Finanzsystem. Die G20-Finanzminister und -Notenbankchefs treffen sich an diesem Wochenende in Riad in Saudi-Arabien. Dort dürften neue Digitalwährungen wie das geplante Facebook-Geld Libra ein wichtiges Thema werden. Das soziale Netzwerk mit seinen 2,5 Milliarden Nutzern hatte Regierungen und Notenbanken mit Plänen für eine eigene Digitalwährung weltweit aufgeschreckt.
Schnellere grenzüberschreitende Zahlungen
Experten gehen davon aus, dass mit solchen „stablecoins“ genannten Kryptodevisen grenzüberschreitende Zahlungen deutlich schneller und günstiger werden. Im Gegensatz zu Digital-Währungen wie Bitcoin richten sich solche Cyberdevisen an Basiswerte wie etwa einen Korb von Währungen oder Gold aus und sind damit weniger schwankungsanfällig.
Die EU will solche Vorhaben, die das bisherige Geschäftsmodell von Banken gefährden können, aber zunächst nicht zulassen. Die Europäische Zentralbank (EZB) und zahlreichen andere Notenbanken prüfen derzeit, ob die Einführung eigener Digitalwährungen sinnvoll sein könnte.
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