Angst vor Coronavirus

Hongkonger basteln sich eigene Atemschutzmasken

Ausland
21.02.2020 19:03

Not macht kreativ: Angesichts der Knappheit von Atemschutzmasken basteln sich viele Hongkonger derzeit ihren eigenen Mundschutz gegen das neue gefährliche Coronavirus SARS-CoV-2. „Ich habe die Materialien gefunden - ein Taschentuch und etwas Vlies-Stoff - und sie mit einem Draht und einem Gummiband zusammengebastelt“, sagt die Hongkongerin Judy, die mit ihrer selbst gemachten Maske in einem Einkaufsviertel unterwegs ist.

Der Filmregisseur Tong entwickelte in der Notlage frischen Unternehmergeist: „Ich habe etwas nachgeforscht und festgestellt, dass Masken gar nicht so schwer herzustellen sind.“ Jedoch mangle es an einer eigenen Hongkonger Produktionslinie. Mithilfe eines Investors habe er eine Nähmaschine aus Indien importieren lassen, die ab Samstag in einem staubfreien Raum pro Minute 60 bis 80 Atemschutzmasken produzieren soll.

Eine von vielen selbst geschneiderte. Atemschutzmaske., die in Honkong mittlerweile gar nicht so selten zu sehen sind. (Bild: AFP/Isaac Lawrence)
Eine von vielen selbst geschneiderte. Atemschutzmaske., die in Honkong mittlerweile gar nicht so selten zu sehen sind.

Schneiderin verschenkt Nähmuster für Masken
Reporter der Nachrichtenagentur AFP trafen in der chinesischen Sonderverwaltungszone und einstigen britischen Kolonie außerdem eine Schneiderin, die Nähmuster für Atemschutzmasken an interessierte Hobby-Näher verschenkte. „Einige konnten keine Masken ergattern. Wenn sie also selber welche herstellen können, wäre das doch großartig“, sagt Elase Wong (Bilder unten).

(Bild: AFP/Isaac Lawrence)
Elase Wong beim Schneidern einer ihrer Atemschutzmasken aus gemustertem Stoff (Bild: AFP/Isaac Lawrence)
Elase Wong beim Schneidern einer ihrer Atemschutzmasken aus gemustertem Stoff

Preise schnellten massiv in die Höhe
Lange Schlangen vor den Apotheken waren in Hongkong zuletzt keine Seltenheit. Die Menschen versuchten, an die heiß begehrten Masken zu kommen, deren Preise angesichts der Epidemie in China massiv in die Höhe geschnellt waren.

Elektronenmikroskopische Aufnahme des Coronavirus SARS-CoV-2 (rot) (Bild: NIAID-RML)
Elektronenmikroskopische Aufnahme des Coronavirus SARS-CoV-2 (rot)

Virus tötete bereits mehr als 2200 Menschen
Das Virus, dem inzwischen der offizielle Name SARS-CoV-2 (Bild oben) verpasst wurde, löst die Atemwegserkrankung Covid-19 (Covid steht für Coronavirus Disease, die 19 für das Jahr 2019; Anm.) aus. In Festlandchina steckten sich nach Behördenangaben bisher rund 75.000 Menschen mit dem Virus an, mehr als 2200 von ihnen starben. In etwa 25 weiteren Ländern wurden insgesamt rund 1100 Infektionen nachgewiesen, elf Infizierte starben.

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