„In der Dienstzeit können Pflegekräfte nicht weg, weil sich sehr oft niemand anderer um die Klienten kümmern kann. Eine Anreise einen Tag vor Dienstbeginn ist sehr problematisch. Eine Vollmacht ist für die Ausstellung der E-Card nicht erlaubt“, erklärt Ilse Hummer vom Pflegedienstleister Malteser Care GmbH.
Nur Linz oder Wels
Seit Beginn des Jahres schlagen immer mehr 24-Stunden-Kräfte – vier von fünf der 12.000 Betreuerinnen, die in OÖ etwa 8000 Personen pflegen, stammen aus Rumänien oder der Slowakei – Alarm, weil sie die neue E-Card mit Foto nicht bekommen. Sie schaffen den Weg zur Fremdenpolizei nach Linz oder Wels nicht. Problematisch sind auch die Öffnungszeiten werktags von 8 bis 12 Uhr.
Scheu vor Polizei
Zusätzlich sind viele Pflegekräfte verunsichert, wenn sie das Wort Polizei hören. Hummer hofft, dass es bald zu Lockerungen kommt. Durch die Indexierung der Familienbeihilfe im Vorjahr gestaltet sich die Suche nach ausländischen Pflegekräften ohnehin schon schwieriger. Das E-Card-Problem verschärft die Situation zusätzlich.
Innenministerium zuständig
Übrigens: Für die Ausstellung der neuen E-Cards sind nicht die Sozialversicherungen, sondern das Innenministerium verantwortlich. Dieses war trotz mehrmaliger Versuche telefonisch nicht erreichbar.
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