Tote durch Coronavirus

Karneval in Venedig abgesagt und Scala geschlossen

Ausland
23.02.2020 12:16

In Italien ist die Zahl der mit dem Coronavirus-Infizierten bereits auf mehr als 100 Personen angestiegen. Am Sonntag kündigte nun auch der Präsident der Region Venetien an, dass der weltberühmte Karneval aus Sorge wegen der Coronavirus-Epidemie abgesagt werden müsse. Es wurden zwei Infektionen in der Lagunenstadt gemeldet. Das Mailänder Opernhaus Scala strich als Vorsichtsmaßnahme vorerst alle Aufführungen. In Norditalien wurden elf Städte mit insgesamt 52.000 Einwohnern isoliert (siehe Video oben).

Der Karneval lockt jährlich Hunderttausende Menschen nach Venedig. Mit der Absage wolle man die Verbreitung der Epidemie verhindern, sagte der Regionalpräsident Luca Zaia laut Medienangaben. In der Region Venetien wurden bis Sonntagmittag 25 Infektionsfälle bestätigt.

(Bild: AFP)

Am Sonntag wurde ein Auftritt der Sopranistin Aleksandra Kurzak in der Mailänder Scala abgesagt - auch alle anderen Aufführungen finden vorerst nicht statt. Der Betrieb werde erst wiederaufgenommen, wenn die Behörden weitere Anweisungen geben werden, teilte das Opernhaus am Sonntag auf Twitter mit. Am 1. März beginnt das Mandat von Intendant Dominique Meyer, der von der Wiener Staatsoper zur Scala wechselt.

Auch Mailänder Fashion Week von Epidemie betroffen
Betroffen ist auch die Mailänder Fashion Week: Die Designer durften autonom entscheiden, ob sie ihre Shows stattfinden lassen. Der Designer Giorgio Armani kündigte an, die Vorführung seiner Damenkollektion Herbst/Winter 2020/21 am späten Sonntagnachmittag sei ausschließlich online über einen Live-Stream zu verfolgen. Boss dagegen ließ seine Show am Sonntagvormittag regulär laufen. Gezeigt wurden sowohl die Damen-, als auch die Männerkollektion - unter den Klängen eines live spielenden Orchesters. 

Zuschauerinnen tragen bei der Fashion Week in Mailand Gesichtsmasken. (Bild: AP)
Zuschauerinnen tragen bei der Fashion Week in Mailand Gesichtsmasken.

Bereits zwei Corona-Todesfälle in Italien
Weitere 19 Fälle wurden in der Gemeinde Vo‘ Euganeo bei Padua gemeldet. Aus dieser Ortschaft stammte der 78-jährige Pensionist, der am Freitag als erstes Todesopfer der Coronavirus-Epidemie in Italien gemeldet worden war. Das Krankenhaus von Schiavonia bei Padua, in dem der Mann gestorben war, wurde geschlossen. 300 Patienten und 150 Mitarbeiter wurden unter Quarantäne gestellt. Am Samstag starb auch eine 75-jährige Frau in der Lombardei an der Viruserkrankung.

(Bild: APA-Grafik, krone.at-Grafik)

Italien ist somit das europäische Land mit den meisten Coronavirus-Fällen in Europa. Alleine in der Region Lombardei gibt es bereits 89 Infizierte. Erstmals wurden auch Fälle in den norditalienischen Regionen Piemont und Emilia Romana bekannt. In ganz Norditalien wurden bisher 115 Coronavirus-Fälle gemeldet. Damit ist Italien weltweit auf Platz vier, in Europa gar auf Platz eins in der Liste der Länder mit den meisten Coronavirus-Erkrankungen aufgerückt. Bereits am Samstag hatte die Regierung bekannt gegeben, dass die am stärksten betroffenen Städte abgeriegelt werden sollen.

Die Regierung weigert sich jedoch, die terrestrischen Landesgrenzen zu schließen, wie es einige Oppositionsparteien forderten. „Italien darf kein Lazarett werden“, sagte Premier Conte und verwies darauf, dass man das Schengen-Abkommen nicht außer Kraft setzen werde.

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