Im vergangenen November berichtete die „Krone“ über die großen Umbaupläne im Stadtzentrum von Saalfelden. Schon damals stand fest: Der Liendlwirt soll abgerissen werden. Nach einem Todesfall in der Familie wurde das Wirtshaus an die Raiffeisenbank verkauft und steht seit mittlerweile mehr als einem Jahr leer. „Das Gebäude ist baufällig. Leider wurde zuletzt gar nichts mehr investiert“, betonte Raika Saalfelden-Geschäftsleiter Christian Herzog. Am 7. Februar stellte die Bank den Antrag auf Abbruch, nur fünf Tage später erteilte Bürgermeister Erich Rohrmoser (SPÖ) die Bewilligung.
Die Vorgangsweise des Bürgermeisters ist zwar rechtlich möglich, aber demokratiepolitisch höchst bedenklich.
Ferdinand Salzmann, Stadtrat (Grüne)
„Die übereilte Entscheidung zeigt einerseits mangelndes kulturhistorisches Verständnis, andererseits wenig Demokratieverständnis, wenn damit der Bauausschuss ausgehebelt wird“, ist der Sprecher der Grünen Saalfelden, Stadtrat Ferdinand Salzmann, empört. Im Ausschuss hätte nämlich noch ein Antrag der Grünen für ein Erhaltungsgebot behandelt werden sollen, er wurde aber nie auf die Tagesordnung gesetzt. Auch einer Abstimmung der Gemeindevertretung über ein Ortsbildschutzgebiet wurde damit vorgegriffen. Eine vertiefende Wirtschaftlichkeitsprüfung wurde nicht durchgeführt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.