Ernstes Problem

Alaba zu Rassismus: „Wie sollen wir dann spielen?“

Fußball International
24.02.2020 06:45

Wie David Alaba gegen den Rassismus im Fußball, der eigentlich die Menschen unabhängig von Religion und Hautfarbe zusammenbringen sollte, kämpft. Auch Chelseas Antonio Rüdiger fand sehr markige Worte.

Der Fußball hat schon lange ein großes Rassismus-Problem. Die vergangenen Wochen belegten das einmal mehr. Porto-Stürmer Moussa Marega verließ nach schlimmen Rufen von den Rängen in Guimaraes den Rasen. Herthas Jordan Torunarigha wurde beim Cup-Spiel gegen Schalke von Zuschauern übel beleidigt. Würzburgs Leroy Kwadwo musste sich beim Drittliga-Spiel gegen Münster Affenlaute anhören.

Porto-Stürmer Moussa Marega (Bild: APA/AFP/Ina FASSBENDER)
Porto-Stürmer Moussa Marega

„Und dann gibt‘s Tote“
Chelseas deutscher Teamspieler Antonio Rüdiger war Samstag wie schon im Dezember Zielscheibe von Tottenham-Fans, sagte danach über den rassistisch orientierten Anschlag im deutschen Hanau: „Für mich ist das das Endprodukt. Erst Torunarigha, dann Kwadwo, und dann gibt’s Tote.“

Antonio Rüdiger (Bild: APA/AFP/Adrian DENNIS)
Antonio Rüdiger

Alaba „auf der Straße konfrontiert“
Am Dienstag trifft Rüdiger in der Champions League auf Bayern München mit David Alaba. Österreichs Fußball-Star kann auch viel über Rassismus erzählen: „Ich wurde schon als Kind in Wien auf der Straße und in der Schule immer wieder damit konfrontiert.“ In der ORF-Sendung „Willkommen Österreich“ bediente sich einst ein als Satire gedachter Alaba-Beitrag rassistischer Klischees.

In der österreichischen Wochenzeitung „Zur Zeit“ wurden David und seine Familie verunglimpft. Der Wiener betont schon seit Jahren: „Für Rassismus haben wir keinen Platz. Wir müssen dagegenhalten und versuchen, diese Welt besser zu machen.“

David Alaba (Bild: APA/AFP/Ronny HARTMANN)
David Alaba

„Immer mehr wollen Spielfeld verlassen“
In den englischen Zeitungen The Times und Daily Mail erklärte Alaba: „Es gibt immer mehr Spieler, die bei rassistischen Beleidigungen das Spielfeld verlassen wollen. Zeichen zu setzen ist wichtig.“ Eines betonte er besonders: „Fußball sollte alle Menschen zusammenbringen, unabhängig von Religion, Hautfarbe und Herkunft. Fußball ist Liebe. Und wenn Liebe nicht da ist, wofür sollen wir dann noch spielen?“

Matthias Mödl, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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