China in Angst

Mit Schild und Kescher gegen Corona-Verdächtige

Ausland
24.02.2020 10:09

Chinesische Spezialeinheiten im ganzen Land üben derzeit, wie sie mit möglicherweise Corona-Infizierten umgehen, die - teils gewaltsam - die Sperrgebieten verlassen wollen. In einem Video zeigen sie, wie unzimperlich sie an Checkpoints die vermeintlich Kranken stoppen. 

Schutzschild vor der Brust, ein Kescher an einem langen Stab, im Hintergrund bewaffnete Polizisten mit Sturmgewehren: Immer apokalyptischer werden die Szenen aus China, die zeigen, wie die Staatsgewalt versucht, die Corona-Epidemie einzudämmen. Die Aufnahmen sind zwar von einer Übung, demonstrieren aber, wie an Checkpoints mit resilienten Corona-Verdächtigen umgegangen wird. Die Aktion endet mit einem Sack über dem Kopf und im Sicherungsgriff der Beamten. 

Erfolge bleiben aus 
Ob die drastischen Maßnahmen inklusive Reiserestriktionen Erfolg zeigen, ist unklar: Die Zahl der Toten durch die neuartige Lungenkrankheit in China ist stark angestiegen. Die nationale Gesundheitskommission in Peking berichtete am Montag in Peking übr weitere 150 neue Covid-19-Todesfälle - so viele wie noch nie innerhalb eines Tages. Damit sind in der Volksrepublik schon 2592 Todesfälle zu beklagen.

(Bild: SWAT China)

Gesamtzahl immer noch hoch
Insgesamt stieg die Zahl der Infizierten damit auf knapp 77.500. Bis einschließlich Freitag starben 2592 Menschen an dem Virus, das eine schwere Lungenkrankheit auslösen kann. Allein in der Provinz Hubei, dem Epizentrum der Epidemie, wurden 106 neue Todesfälle gezählt.

Ausbruch in Italien
Die Coronavirus-Epidemie in Norditalien hat indes am Montag ein viertes Todesopfer zur Folge gehabt. Es handelt sich um einen 84-jährigen Mann, der in einem Krankenhaus in der norditalienischen Stadt Bergamo wegen einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus behandelt wurde. Damit gibt es in der Lombardei aktuell drei Todesopfer zu beklagen, in Venetien starb am Freitag ein 78-jähriger Pensionist an den Folgen der Erkrankung.

Viele italienische Städte wie etwa Codogno wirken ausgestorben. (Bild: AP)
Viele italienische Städte wie etwa Codogno wirken ausgestorben.

Entwarnung am Brenner
Die „dynamische“ Coronavirus-Situation bei unseren italienischen Nachbarn hat in der Nacht auf Montag gravierende Auswirkungen auf den Zugverkehr gehabt: Stundenlang war die Bahnstrecke über den Brenner lahmgelegt, Hunderte Fahrgäste - hauptsächlich aus Österreich und Deutschland - saßen am Grenzbahnhof fest. Auslöser waren zwei Fahrgäste mit Husten und Fieber in einem Zug von Venedig nach München. Gegen Mitternacht konnte Entwarnung gegeben werden.

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