Linienflüge gestoppt

Die Flucht aus der Corona-Falle im Iran

Ausland
25.02.2020 06:03

Plötzlich überschlugen sich in Teheran die Hiobsbotschaften: Eine Fluggesellschaft nach der anderen stellt wegen Corona-Alarm den Linienverkehr mit dem Iran ein. Der Rückflug der Delegation rund um Außenminister Alexander Schallenberg nach Wien hing in der Luft: Was geht noch, was geht nicht mehr?

Nachbarstaaten schließen die Grenzen. Wochenlanger unfreiwilliger Aufenthalt in Teheran nach Art des chinesischen Wuhan wäre kein Traumurlaub. Ein Gerücht verbreitet sich: Die Linie nach Doha im Emirat Katar sei noch offen.

(Bild: EPA)

Plötzlich ein neues Gerücht
Hals über Kopf zum Flughafen. Tatsächlich klappt der Nachtflug. Die Qatar-Airways setzt für den Zwei-Stunden-„Katzensprung“ nach Doha einen großen Transatlantik-Jet ein und kann so alle Corona-Flüchtlinge einsammeln. 
So schön kann dann ein Nachtflug sein, wenn man der Corona-Falle entwischt ist. Plötzlich ein neues Gerücht: In Doha kämen alle Passagiere erst recht unter Quarantäne - sozusagen Edelquarantäne im Vergleich zu Teheran.

Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg traf während seines Besuchs im Iran neben seinem iranischen Amtskollegen auch Präsident Hassan Rouhani. (Bild: APA/AFP/Iranian Presidency)
Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg traf während seines Besuchs im Iran neben seinem iranischen Amtskollegen auch Präsident Hassan Rouhani.

Aber in Doha herrscht noch keine Panik. Nur die Durchsage im Flugzeug vor der Landung: Wer sich unwohl fühle, möge bitte die Besatzung kontaktieren, und in der Ankunftshalle stünden Ärzte bereit.

Nagendes Gefühl der Ungewissheit mit an Bord
Apropos unwohl fühlen: 
Die Frau mit Mundschutz in der Reihe dahinter, hatte sie nicht verdächtig viel gehustet? Das nagende Gefühl der Ungewissheit, der Verunsicherung lässt dich im Schatten von Corona nicht los. Wir werden ja sehen ...

Elektronenmikroskopische Aufnahme des Erregers SARS-CoV-2 (Bild: NIAID)
Elektronenmikroskopische Aufnahme des Erregers SARS-CoV-2

P.S.: Dieses komische Gefühl war nur der Vorgeschmack dessen, was uns mit der Corona-Plage noch ins Haus stehen könnte. Sie wird den gewohnten Lebensrhythmus empfindlich stören. Sie wird zu sozialen Spannungen, wirtschaftlichen Schieflagen und politischen Verwerfungen führen. Sie wird uns die Augen öffnen, wie global und heikel unser Alltag vernetzt ist. Ein Virus genügt.

Kurt Seinitz, Kronen Zeitung/krone.at

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