Vor mehr als einer Woche ist eine von der Weltgesundheitsorganisation WHO angeführte Expertenkommission nach China gereist, um dem Land bei der Erforschung des neuen Coronavirus SARS-CoV-2, das die gefährliche Lungenkrankheit Covid-19 auslöst, zur Seite zu stehen. Laut WHO kann die Krankheit bei schwerem Verlauf zwischen drei und sechs Wochen dauern. Und: Die Betroffenen seien während dieser Zeit auch ansteckend, heißt es.
Infizierte mit einem leichten Krankheitsverlauf würden sich aber in der Regel innerhalb von zwei Wochen von der Infektion erholen, erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Was nicht gerade optimistisch stimmt ist allerdings der Umstand, dass die Betroffenen vermutlich während der gesamten Erkrankungszeit - im schlimmsten Fall also bis zu sechs Wochen - ansteckend sind.
Laut WHO-Angaben nimmt die Virusinfektion in rund 80 Prozent der Fälle einen unkomplizierten Verlauf, 14 Prozent der Infizierten leiden aber unter ernsten Erkrankungen wie Lungenentzündung, fünf Prozent aller Infektionen gelten als lebensbedrohlich. Es gebe „relativ wenige“ Infektionen bei Kindern, so Ghebreyesus, der Grund dafür sei aber noch nicht ganz geklärt.
Bis zu vier Prozent der Infizierten sterben
Auch zur Wahrscheinlichkeit, an einer SARS-CoV-2-Infektion zu sterben, veröffentlichte die WHO neue Schätzungen. In der besonders betroffenen Elf-Millionen-Metropole Wuhan in Zentralchina liegt die Letalität („Tödlichkeit“) demnach bei zwei bis vier Prozent. Außerhalb der Stadt sterben den erhobenen Zahlen zufolge allerdings nur 0,7 Prozent der Erkrankten. Am Dienstag will die WHO einen detaillierteren Bericht ihrer Experten-Kommission vorstellen.
Primär für Patienten über 60 gefährlich
Laut einer aktuellen Studie gefährdet der Erreger SARS-CoV-2 vor allem Personen jenseits des 60. Lebensjahrs. Laut der bisher umfassendsten Studie, die Krankheitsverläufe in China bis 11. Februar berücksichtigt hat, waren von 1023 gestorbenen Patienten 829 über 60 Jahre alt. Demgegenüber verlief die Erkrankung für nur 26 Menschen tödlich, die das 40. Lebensjahr noch nicht vollendet hatten.
WHO hält eine Pandemie für möglich
In Anbetracht der rasanten Ausbreitung des Erreger SARS-CoV-2 hat die WHO die internationale Staatengemeinschaft am Montag aufgerufen, sich auf eine „mögliche Pandemie“ vorzubereiten. Vor allem die plötzliche Zunahme der Infektionsfälle im Iran, in Italien und Südkorea sei „zutiefst besorgniserregend“, sagte WHO-Chef Ghebreyesus in Genf.
Bis dato (Stand Dienstagvormittag) starben in China knapp 2700 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19, mehr als 80.000 Menschen sind in der Volksrepublik mit dem gefährlichen Virus infiziert.
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