Montagabend: 28 Mitarbeiter der Salzburger Landeskliniken (SALK) kehren von einem Betriebsurlaub aus der Corona-Region Norditalien zurück. Ihr Bus wird auf eine Wiese hinterm Landeskrankenhaus geführt. Ärzte empfangen die Insassen: Virus-Verdacht. „Es gab eine große Verunsicherung, wie das Ganze ablaufen soll. Das ist mir sofort aufgefallen“, berichtet ein beteiligter Mann, der unerkannt bleiben möchte.
Die 28 Insassen stiegen aus. Ärzte verteilten Schutzkleidung- und Masken. „Es gab ziemliche Streitereien. Die Menschen waren aufgebracht. Das war keine ruhige friedliche Ankunft. Die Leute sind heftig miteinander umgegangen.“ Erst nachdem die Ärzte die Situation erklärt und beruhigend auf die SALK-Mitarbeiter eingeredet hatten, sei etwas Ruhe unter ihnen eingekehrt. „Es handelt sich ja um Krankenhausmitarbeiter. Deshalb haben sie sich wohl schlussendlich professionell verhalten. Doch was, wenn so etwas noch einmal vorkommt und die Insassen hysterisch reagieren?“
Nur zwei Sicherheitsmitarbeiter seien vor Ort gewesen. Sie haben den Bereich um den Bus auf rund 150 Meter abgesperrt. Eine große Verantwortung hätte auf ihnen gelastet. „Die ist von oben nach unten abgeladen worden.“ Passanten und Patienten seien vorbeigekommen, hätten verunsichert und entsetzt auf die Menschen in Schutzanzügen reagiert. „Die SALK sagen seit Wochen, sie seien gut vorbereitet. Der Ablauf war chaotisch. Die verantwortlichen Personen müssten Hand in Hand arbeiten. Es war aber so, dass erst zu telefonieren angefangen worden ist, nachdem der Bus schon da war. Nach dem Motto: Was machen wir denn jetzt? Da kommt der erste Corona-Bus und alle laufen wie Hühner herum“, berichtet der Mann. Auch fragt er, warum die Ankunft nicht über eine Kaserne gelöst worden sei. „So schleppt man das Coronavirus direkt ins Krankenhaus. In Italien ist das über die Notfallambulanzen passiert.“
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