Corona-Alarm
Tausend Urlauber auf Teneriffa unter Quarantäne
Nächster Corona-Schock in Europa: Auf der Kanaren-Insel Teneriffa wurden 1000 Urlauber eines Hotels unter Quarantäne gesetzt. Ein italienischer Hotelgast des H10 Costa Adeje Palace wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Es handelt sich um einen 69-Jährigen, der aus der Lombardei angereist war - das im Moment am stärksten betroffene Gebiet in Norditalien.
In Norditalien wurde bislang bei 270 Menschen eine Infektion mit dem Erreger der Lungenkrankheit Covid-19 nachgewiesen. Und es gibt schon einen siebenten Toten: einen 62-Jährigen aus dem lombardischen Ort Castiglione d’Adda südlich von Mailand. Er litt zuvor an mehreren chronischen Krankheiten und war auf Dialyse angewiesen. Dass der Ausbruch in Italien so massiv ist, ist laut Regierungschef Giuseppe Conte die Schuld eines Spitals. Die nicht näher genannte Klinik habe die Vorschriften nicht eingehalten, und es habe „ungerechtfertigte Alleingänge“ gegeben.
Mailänd bald unter Quarantäne?
Mehrere Gemeinden wurden abgeriegelt und zu „roten Zonen“ erklärt. Offiziell dürfen nur Transporter mit Lebensmitteln und Medikamenten, medizinisches Personal, die Polizei und Personen mit Sondergenehmigungen passieren. Doch nicht überall sind die Kontrollen gleich streng. Nun bangen auch die Mailänder, ob ihre Stadt bald unter Quarantäne steht. Die Apotheken und Drogerien haben inzwischen Schilder an ihre Türen geklebt: „Hygiene-Gel und Mundschutzmasken ausverkauft.“ Auch in den Baumärkten gibt es keine Schutzmasken für Säge- und Lackierarbeiten mehr. Italienische Online-Händler können frühestens Mitte März wieder liefern - teils zu Fantasiepreisen von 100 Euro.
Abgesehen davon, welche Masken tatsächlich nützen, sind sich viele Italiener einig: Mit dem Schutz vor Mund und Nase greift man sich seltener unbewusst an Mund und Nase, vermeidet so die Schmierinfektion.
Und noch immer suchen die Behörden nach der Person, die das Virus in Umlauf gebracht hat, um den Verbreitungsweg zu ermitteln. Es gibt Vermutungen, dass ein venezianischer Bauer der „Patient null“ ist. Der 60-Jährige war zwischen den Epizentren Codogno und Vo gereist. In Vo habe er zudem die Bar besucht, in der auch jener Mann, der später als erster Italiener starb, Karten spielte.
Chinas Zentralbank will Geldscheine vernichten
Die chinesische Zentralbank hat angekündigt, Geldscheine vernichten zu wollen, die in Krankenhäusern, öffentlichen Transportmitteln oder auf Märkten in den betroffenen Regionen eingesetzt wurden. Obwohl Bargeld bisher nicht als Übertragungsquelle für das Virus nachgewiesen wurde, ist die Vorsichtsmaßnahme nachvollziehbar. Zuvor wurde bereits geplant, Papiergeld zu entkeimen - etwa mit UV-Licht sowie hohen Temperaturen. Die durch viele Hände gehenden Scheine gehören zu den schmutzigsten Alltagsgegenständen. In einer Studie wiesen Forscher 2017 auf New Yorker Banknoten 397 unterschiedliche Bakterien nach. Das Grippevirus etwa konnte dort bis zu zwölf Tage lang überleben.
In Großbritannien sollen sich Menschen vorübergehend in Isolation begeben, wenn sie zuletzt in Norditalien waren und grippeähnliche Symptome aufweisen. Dazu rief Gesundheitsminister Matt Hancock auf.
Kronen Zeitung
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