Seit so vielen Jahren, so der schwere Vorwurf vieler, weiß man über das Tierleid bei Transporten vor allem ins Ausland Bescheid. Nichts tut sich. Das darf nicht länger so sein. Daher erwarten wir uns beim hochkarätig besetzten „Krone“-Gipfel klare Antworten!
Am Freitag findet dieser statt, wir möchten uns bei allen bedanken, die sofort und in dieser Kurzfristigkeit ihr Kommen zugesagt haben. Wie wichtig das Thema ist, beweist allein die unglaubliche Flut an Leserreaktionen, die uns dieser Tage in der Redaktion erreicht.
„Bleibt dran, hört bloß nicht auf!“, so der Tenor vieler Österreicher. „Es wurde schon viel zu lange weggeschaut, keiner hilft den Tieren - es muss jetzt etwas getan werden!“ Wir sehen das als Auftrag - und nehmen ihn an.
Aufdeckerreport über Libanon-Transporte weckte auf
Der grüne Sozialminister Rudolf Anschober hat seine Teilnahme am „Krone“-Gipfel bestätigt. Nach dem Aufdeckerreport von Tierschützern über den qualvollen Transport österreichischer Kälber in den Libanon wurde er aktiv und betonte, die Zahl der Schlachthoffahrten ins Ausland drastisch reduzieren zu wollen. Anschober lädt nun Vertreter aller Sparten zum Runden Tisch, um Lösungen zu finden.
Tierschutz darf nicht an Österreichs Außengrenzen enden. Daher muss auch das EU-Recht dringend überprüft werden. Ich möchte die Zahl drastisch reduziert sehen.
Rudolf Anschober, Grüner Sozialminister
Mit der deutlichsten Position geht Pamela Rendi-Wagner in den „Krone“-Gipfel. Auf Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) lastet aus der Wirtschafts-Ecke sicherlich ziemlicher Druck, dennoch sagt sie deutlich, dass kein Bauer wolle, dass Tiere gequält werden. Und es gibt ja auch Alternativen, die wirtschaftlich viel bringen - und ohne Tierleid einhergehen.
Österreich hat deutlich strengere Vorschriften für Schlachttiertransporte als viele EU-Staaten. Wir brauchen diese Regeln für alle EU-Staaten, die Vereinheitlichung ist nötig.
Elisabeth Köstinger, ÖVP-Landwirtschaftsministerin
„Wenn es um Zuchtrinder geht, kann man Samen in Drittländer schicken. Künstliche Besamung ist weltweit schon gelebte Praxis, keiner versteht, warum man das nicht so handhaben könnte“, schlägt etwa „Krone“-Tiereckenchefin Maggie Entenfellner vor. Oder: „Tiertransporte ins Ausland müssen einfach verboten werden, als Alternative, die ebenfalls wirtschaftlich kein Nachteil sein sollte, ist doch die Variante in Kühlwagen. Mit gekühltem Fleisch und eingehaltener Kühlkette überhaupt kein Problem.“
Nichts anderes als ein klares Verbot von Lebendtransporten in Drittstaaten ist akzeptierbar. Für Schlacht- wie Zuchtrinder. Es gibt Alternativen.
Maggie Entenfellner, „Krone“-Tierexpertin
Auch Zuchtrinder brauchen Schutz
„Statt Tiere im Transport zu quälen - und eine Quälerei ist es oft und in vielerlei Hinsicht.“ Wenn Kälber etwa in Laster kommen, die keine geeigneten Tränken für sie haben, sie, die noch Milch brauchen, stundenlang vor Hunger durchschreien. Die Liste ist lang.
Man dürfe bei einem Transportverbot auch keine Unterschiede machen: Auch bei Zuchtrindern würden Beinsehnen durchtrennt, in ihre Augen gestochen, um sie am Weglaufen zu hindern. Der „Krone“-Gipfel findet am Freitag statt - wir berichten natürlich ausführlich!
Christa Blümel, Kronen Zeitung
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