Reisender aus Italien
Südamerika: Erster Coronavirus-Fall in Brasilien
In Brasilien ist am Dienstag der erste Coronavirus-Fall registriert worden, wie das Gesundheitsministerium des Landes auf Twitter mitteilte. Es könnte sich dabei auch um den ersten Fall in Südamerika überhaupt handeln. Einem Medienbericht zufolge geht es um einen 61-Jährigen, der nach einer Italien-Reise nach Brasilien zurückgekehrt war. In Deutschland sind am Abend zwei neue Coronavirus-Erkrankungen publik geworden, ein Patient befindet sich in einem kritischen Zustand.
In der offiziellen Mitteilung des brasilianischen Gesundheitsministeriums hieß es, man untersuche zusammen mit den städtischen und bundesstaatlichen Gesundheitsbehörden einen Fall in Sao Paulo. Diesen soll nach einem Bericht des Portals G1 das Albert-Einstein-Krankenhaus festgestellt haben. Demnach habe ein 61 Jahre alter Mann, der zwischen dem 9. und 21. Februar nach Norditalien gereist war, die Symptome der Krankheit wie Husten gezeigt haben. Er sei nun zu Hause isoliert. Im Institut Adolfo Lutz, so etwas wie dem akkreditierten Labor des Gesundheitsministeriums, soll noch zweiter Test gemacht werden.
El Salvador verhängte unterdessen ein Einreiseverbot für Reisende aus Italien und Südkorea. Salvadorianische Staatsangehörige und Diplomaten, die aus diesen Ländern anreisen, müssen 30 Tage in Quarantäne verbringen, twitterte Präsident Nayib Bukele. El Salvador hat bisher keine Coronavirus-Fälle gemeldet.
US-Truppen in Südkorea melden ersten Fall
Südkorea verzeichnet die meisten Virusfälle in Asien außerhalb Chinas. Die Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention in Südkorea bestätigen unterdessen 169 neue Coronavirus-Erkrankungen. Darunter ist erstmals auch ein im Land stationierter US-Soldat. Von den neuen Fällen stammen 134 aus der Stadt Daegu, wo sich die Shincheonji-Kirche Jesu befindet, die mit Ausbrüchen in Verbindung gebracht wird. Die Gesamtzahl der mit dem Virus infizierten Personen stieg damit in Südkorea auf 1146.
Japan schließt Schulen, Sportstadien leer
In Japan lässt das Schulamt der nördlichen Präfektur Hokkaido der Nachrichtenagentur Kyodo zufolge ab Donnerstag alle öffentlichen Grund- und Mittelschulen für eine Tage schließen. In der Region sind bisher 35 mit dem Virus infizierte Personen bestätigt, darunter Schüler, Lehrer und Schulbusfahrer. Die japanische Regierung versprach, ein Team von Spezialisten nach Hokkaido zu entsenden, um die größte Anzahl an Erkrankungen außerhalb Tokios einzudämmen.
Tokios Baseballteam Yomiuri Giants wird zwei Vorsaisonspiele in einem leeren Stadion austragen. Der Schritt erfolgt, nachdem die Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe Unternehmen aufgefordert hatte, ihrem Mitarbeitern Telearbeit nahezulegen und Veranstalter aufforderte, ihre Event-Pläne zu überdenken.
Droht Absage der Olympischen Spiele?
Die Sorge über eine mögliche Absage der Olympischen Spiele in Tokio heuer im Sommer lässt die japanischen Anleger nicht los. Die Aktien der größten japanischen Werbeagentur Dentsu rutschen den sechsten Tage in Folge auf ein Sieben-Jahres-Tief ab. Das Unternehmen ist bisher für die Spiele 2020 von Rekordeinnahmen in Höhe von mehr als drei Milliarden Dollar für inländische Sponsoring-Einnahmen durch bedeutende Verträge für die Fackelstaffel sowie Eröffnungs- und Abschlusszeremonien ausgegangen.
Offizielle Stellen haben bestritten, dass die Olympischen Spiele verschoben oder abgesagt würden. Aber die Regierung in Tokio war gezwungen, das Training für Freiwillige zu verschieben und Großveranstaltungen wie der Tokio-Marathon wurden bereits abgesagt.
Immer mehr Todesopfer in China
China vermeldete unterdessen einen weiteren Anstieg bei Todesopfern und Infizierten durch die Lungenkrankheit Covid-19. Wie die Pekinger Gesundheitskommission am Mittwoch mitteilte, kamen weitere 52 Menschen durch das neuartige Coronavirus ums Leben. Die Gesamtzahl der Opfer in China stieg damit auf 2715. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen kletterte um 406 auf über 78.000.
Sämtliche neuen Todesfälle und fast alle neuen Infektionen in der Volksrepublik wurden aus der besonders betroffenen Provinz Hubei gemeldet, wo das Virus in der Millionenmetropole Wuhan ursprünglich ausgebrochen war. Auf den Rest des Landes entfielen nur noch fünf neue Infektionen.
94 Fluggäste aus Südkorea unter Quarantäne
Vor dem Hintergrund des Coronavirus-Ausbruchs sind in der ostchinesischen Stadt Nanjing 94 Passagiere eines Fluges aus Südkorea unter Quarantäne gestellt worden. Wie das chinesische Staatsfernsehen berichtete, wurde die Maßnahme getroffen, nachdem bei drei chinesischen Passagieren auf einem Flug von Seoul nach Nanjing am Dienstag Fieber festgestellt wurde.
Die drei Fluggäste wurden für weitere Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht. Unter Quarantäne gestellt wurden Passagiere, die bis zu drei Reihen vor oder hinter den Erkrankten saßen. Insgesamt waren 166 Passagiere an Bord.
Zustand von Infiziertem in Deutschland kritisch
Auch in Deutschland wurden am Dienstagabend zwei neue Coronavirus-Erkrankungen publik. Erstmals sind auch Patienten in den Bundesländern Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen nachweislich daran erkrankt. Der Betroffene in Nordrhein-Westfalen befindet sich in einem kritischen Zustand, wie das Landes-Gesundheitsministerium mitteilte.
Die Infektion wurde bei einem Mann aus dem Kreis Heinsberg diagnostiziert, Der Betroffene war am Montagmittag mit Symptomen einer schweren Lungenentzündung in einem Erkelenzer Krankenhaus aufgenommen worden. „Der Patient befindet sich in einem kritischen Zustand und wird zurzeit auf der Intensivstation isoliert.“ Nach dpa-Informationen ist er Mitte 40 und leidet an einer Vorerkrankung.
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