Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat in einem Pressestatement vor dem Ministerrat die Österreicher zu vernünftigem Verhalten in der Corona-Krise aufgefordert. Wörtlich bat er die Bevölkerung, ihren „Beitrag zu leisten“. Reisewarnungen seien keine Empfehlungen, sondern einzuhalten. Auch mahnte er, bei Erkrankungen Events zu meiden und Symptome nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Vor allem sei bei Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus die entsprechende Hotline unter der Nummer 1450 anzurufen und sich nicht mit anderen Patienten in ein Arzt-Wartezimmer zu setzen.
Dass die beiden bisher bekannten Corona-Fälle in Österreich nicht die letzten sein würden, ist für Kurz klar: „Auch um Österreich wird Corona keinen Bogen machen.“ Es gebe auch immer mehr Verdachtsfälle. Darauf reagiere man „konsequent und schnell“ mit dem Ziel, die Ausbreitung bestmöglich einzudämmen.
Kapazitäten für Corona-Hotline werden ausgebaut
Großveranstaltungen grundsätzlich abzusagen, plant die Regierung nicht. Ein „pauschales Agieren“ mache derzeit „keinen Sinn“, so Kurz. Es werde ein „Maximum an Service“ für die Bevölkerung sichergestellt werden, deshalb sei ein „realistischer Blick“ gewünscht: nicht in Panik verfallen, nicht einfach so seine gesamten Lebensgewohnheiten umstellen, Reisewarnungen ernst nehmen - und im Fall einer möglichen Infektion Kontakt mit Servicestellen aufnehmen. Die Kapazitäten für die Corona-Hotline sollen ausgebaut werden, Details dazu gab es vorerst aber nicht.
„Nicht jeden Verdachtsfall als positiv getesteten Fall betrachten“
Auch die prophylaktische Sperre von Schulen oder Kindergärten sei absolut nicht vorgesehen, erklärte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Bei dem Fall in Wien, bei dem eine Schule abgeriegelt wurde, laufen derzeit die Untersuchungen. Noch sei es jedenfalls ein Verdachtsfall, ebenso wie in Kärnten, wo eine Urlauberin aus Italien gestorben ist. Kurz riet, nicht jeden Verdachtsfall als positiv getesteten Fall zu betrachten.
In Österreich gab es bei 321 Testungen bisher zwei positive Fälle, berichtete Innenminister Karl Nehammer (ÖVP). 23 Personen seien in Quarantäne, zwölf von ihnen in Tirol, acht in Salzburg und drei in Kärnten. Die Betroffenen verhielten sich dabei sehr kooperativ. Ohnehin bestehe „überhaupt kein Grund zur Panik“, findet Nehammer.
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