Ein herkömmliches Malaria-Mittel wirkt womöglich auch gegen das neuartige Coronavirus. Das Mittel Chloroquin, das in Österreich unter dem Handelsnamen Resochin bekannt ist, habe sich in einer klinischen Studie in China als wirksam gezeigt, sagte der Leiter des Instituts für Infektionskrankheiten in Marseille, Didier Raoult, am Dienstag. Das französische Gesundheitsministerium warnte allerdings vor Euphorie.
Der Experte beruft sich auf eine Untersuchung von drei chinesischen Forschern, die vor einer Woche in der Fachzeitschrift „BioScience Trends“ erschienen ist. Darin beschreiben die Wissenschaftler eine klinische Studie zum Coronavirus mit mehr als hundert Patienten.
In dem kurzen Text heißt es, dass eine Behandlung mit Chloroquin „wirksamer“ gewesen sei als die einer Vergleichsgruppe. Genaue Zahlen nannten die chinesischen Forscher von der Universität Qingdao allerdings nicht.
Der französische Institutsleiter Raoult betonte, dies wäre eine „außerordentliche Nachricht“, denn das Malaria-Medikament sei sehr preisgünstig. Deutlich zurückhaltender äußerte sich der französische Gesundheitsminister Olivier Veran. Er sagte dem Sender BFM-TV, er stehe mit Raoult im Kontakt und sein Ministerium lasse die Wirksamkeit des Arzneimittels prüfen. Veran sprach von „interessanten Studien über die Wirkung im Labor“. Die klinischen Studien mit Patienten müssten aber noch bestätigt werden, betonte er.
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