Eine Große des Damen-Tennis hat am Mittwoch Adieu gesagt. Maria Scharapowa erklärte im Alter von 32 Jahren ihren Rücktritt. Die frühere Weltranglisten-Erste und fünffache Major-Siegerin schrieb in einem Artikel für „Vogue“ und „Vanity Fair“: „Ich sage auf Wiedersehen. Indem ich mein Leben dem Tennis gegeben habe, hat Tennis mir ein Leben gegeben. Ich werde es jeden Tag vermissen.“
Scharapowa kam vor drei Jahren von einer 15-monatigen Dopingsperre zurück und hat nie wieder den Anschluss in die absolute Weltspitze gefunden. Die Russin ist allerdings eine von nur zehn Frauen, die den Karriere-Grand-Slam geschafft haben, also jedes Major-Turnier zumindest einmal gewonnen haben (zweimal French Open).
Die Entscheidung, den Schläger an den Nagel zu hängen, war keine Überraschung. Schlechte Form und Verletzungen hatten Scharapowa seit ihrer Sperre verfolgt. „Tennis war mein Berg. Mein Weg war auch von Tälern und Umwegen gekennzeichnet, aber die Aussicht von ganz oben war unglaublich“, meinte Scharapowa in dem Artikel mit Poesie. „Nach 28 Jahren und fünf Grand-Slam-Titeln bin ich bereit, andere Berge zu besteigen und mich auf einem anderen Terrain zu messen.“
Im Vorjahr war Scharapowa noch einmal an den Schauplatz ihres Turniersiegs 2006 nach Linz zurückgekehrt, es war allerdings ein Kurztrip für Sponsoren- und Medientermine. Sie hatte wegen einer Schulterverletzung absagen müssen. Auch wenn ihr Stern in den vergangenen Jahren, nicht zuletzt wegen der Dopingsperre, gesunken ist: Sie zählte immer noch zu den zehn bestbezahlten Sportlerinnen des Planeten.
Schulterprobleme haben die 36-fache Turniersiegerin, die ein Karriere-Preisgeld von über 38 Mio. Dollar eingespielt hat, schon früh verfolgt. Schon mit 21 hatte sie sich einer Operation unterziehen müssen und war neun Monate ausgefallen. Ihre Erfolge seit ihrer Rückkehr nach einer rund 15-monatigen Sperre sah sie damals differenziert: „Erfolg wird auf sehr verschiedene Arten wahrgenommen und aus verschiedenen Perspektiven. Natürlich auch über die Rankings, aber ich habe nie durch diese Linse geschaut, um meine Karriere zu beurteilen.“
Trotz ihrer zahlreichen anderen Geschäfte - dem Sport möchte sie erhalten bleiben. „Ich könnte dem Tennis nie ganz den Rücken kehren. Der Sport hat mir so viel gegeben und ich fühle, ich könnte auch etwas beitragen.“
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