Im sonst beschaulichen Leutschach eskalieren Nachbarschaftsstreitigkeiten, in denen auch der Bürgermeister unter Druck gerät. In einer Gemeinderatssitzung berichtete er, ein Bewohner würde sich eine Waffe kaufen und den Nachbarn etwas antun. Die Polizei schaltete erdennoch nicht ein. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Die Gemeinderatswahl wirft ihre Schatten voraus: In der Leutschacher Gemeinderatssitzung vom 13. November des Vorjahres wurde ein Konflikt zwischen Streitparteien thematisiert.
Morddrohung nicht angezeigt
Im offiziellen Protokoll wurde dazu festgehalten: „Im Zuge dessen berichtet Bürgermeister Plasch von einem Anruf eines Gemeindebewohners, der mitgeteilt hat, dass er sich eine Waffe kaufen und den Nachbarn etwas antun wird.“ Der Gemeinderat sei „der Meinung, dass eine derartige Meldung sofort zur Anzeige gebracht werden muss“. Dies ist aber offenbar nicht geschehen.
Eine Südsteirerin, die zur Nachbarschaft zählt, fühlt sich jetzt bedroht. „Meine Mandantin ist sehr verängstigt und hat sich in Behandlung begeben“, berichtet ihr Anwalt Wolfgang List. Es sei schon eigenartig, dass der Bürgermeister zwar den Gemeinderat informiert habe, nicht aber die Polizei.
„Nur Gasthausgespräch“
Der mit diesem Vorwurf konfrontierte Ortschef beruhigt. Es habe sich lediglich um ein „Gasthausgespräch“ gehandelt, „ich habe gemerkt, hier passiert nichts“, sagt Erich Plasch (ÖVP). Im Übrigen sei überhaupt ein anderer Bewohner gemeint gewesen.
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Unbekannt
Jetzt allerdings ermittelt die Staatsanwaltschaft Graz gegen Unbekannt wegen gefährlicher Drohung. Und man bestätigt der „Krone“ Ermittlungen gegen Plasch wegen Amtsmissbrauch - jedoch in einer anderen Sache...
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