Kriminelle Angebote
Italien: Razzien bei Amazon und eBay wegen Corona
Wegen krimineller und illegaler Angebote aufgrund der Coronavirus-Epidemie in Italien hat die italienische Finanzpolizei Razzien bei den Online-Händlern Amazon und eBay durchgeführt. Die Beamten beschlagnahmten Dokumente und Computer-Daten. Auf den Plattformen befanden sich demnach Angebote mit horrenden Preisen für Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel.
Der italienische Verbraucherverband UNC begrüßte am Mittwoch die Ermittlungen der Behörden. „Es ist eine nationale Schande, auf den Rücken der Italiener zu spekulieren“, erklärte der Verbraucherbandspräsident Massimiliano Cona. Kriminelle und Geschäftemacher hätten in Italien die Angst vor dem Virus zur persönlichen Bereicherung ausgenutzt.
Verkaufte Masken würden ohnehin nicht schützen
„Das Problem ist nicht nur der astronomische Preis der Produkte, sondern auch der Verkauf von Masken, die nicht den Vorschriften entsprechen und nicht einmal schützen würden, wenn sie ein mit dem Coronavirus infizierter Mensch trägt“, fügte Cona hinzu.
Wegen der anhaltenden Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 aus China hatten sich die Italiener in den vergangenen Tagen auf Schutzmasken und Desinfektionsmittel gestürzt - in Apotheken und Supermärkten waren die Artikel kaum noch zu finden.
Nach Hamsterkäufen fanden viele Kunden in Italiens Supermärkten leere Regale vor. In einem Geschäft in Genua waren etwa Nudeln, Toilettenpapier und Konservendosen absolute Mangelware geworden.
Die Angst vor dem Virus führte zu dreisten Preisforderungen: Am Dienstagmorgen bot ein Internetnutzer auf eBay beispielsweise eine Ein-Liter-Flasche Desinfektionsmittel für 300 Euro an. Italien ist inzwischen der größte Infektionsherd des neuartigen Coronavirus in Europa. Innerhalb weniger Tagen wurden bisher mehr als 370 Infektionen nachgewiesen.
Zwölf Infizierte starben bis Mittwoch in Italien an dem Erreger. In China, wo das Coronavirus im Dezember seinen Ausgang nahm, zählten die Behörden bisher mehr als 80.000 Infektionen und mehr als 2.700 Todesfälle.
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