„Die Lage in Europa hat sich in den vergangenen 24 Stunden nicht dramatisch verändert“, heißt es in der jüngsten Bewertung der Coronavirus-Situation in Österreich seitens des Krisenstabes von Gesundheits- und Innenministerium. Franz Lang, Generaldirektor für Öffentliche Sicherheit, und Brigitte Zarfl, Leiterin der Präsidialsektion im Gesundheitsministerium, gaben am Donnerstag in Vertretung ihrer Minister noch vor Bekanntwerden des ersten bestätigten Falls in Wien ein Update und versuchten gleichzeitig, die Ängste innerhalb der Bevölkerung zu zerstreuen. Die Lage sei anders als in Deutschland, denn dort sei „Patient 0“ nicht bekannt. Von einer drohenden Epidemie wollten sie nicht sprechen.
„Unser gemeinsames Ziel ist, die weitere Ausbreitung des Virus und einen Ausbruch von Erkrankungen in Österreich zu verhindern“, betonte Zarfl. Dazu gebe es eine gute Struktur und die Behörden könnten auf Erfahrungswerte zurückgreifen. Es gebe derzeit keine zusätzlichen Neuerkrankungen an SARS-CoV-2 zu den beiden bestätigten Fällen in Tirol, wo zudem zwölf Personen weiterhin unter Quarantäne sind und überwacht werden. Der starke Trend nach oben bei Coronavirus-Verdachtsfällen, den Italien verzeichnete, habe sich in anderen europäischen Ländern etwas abgeflacht. Für Österreich bedeute dies aber keine Entwarnung.
Der Generaldirektor bilanzierte die bisherigen Maßnahmen, etwa die Einrichtung und - nach den Tiroler Fällen - Verstärkung der Hotlines von AGES und Innenministerium. Derzeit gingen dort mehrere Hundert Anrufe pro Tag ein. Zudem gebe es einen „Second Level Support“ für intensivere medizinische Lagen.
Bessere Versorgung mit Information angekündigt
Die beiden vergangenen Tage hätten aber auch gezeigt, dass die Information der Bevölkerung jetzt „wesentlich dynamischer und zeitnaher“ werden müsse, das sei auch der Auftrag der Bundesregierung. Lang kündigte Kampagnen an mit einerseits grundsätzlichen Informationen zum Virus, andererseits um die Menschen vorzubereiten, „was einen erwartet, wenn der Arzt einen möglichen Verdachtsfall diagnostiziert“.
Die Coronavirus-Hotline der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) steht unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 555 621 sieben Tage in der Woche von 0-24 Uhr zur Verfügung.
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