Die Sitzung des Nationalrats am Donnerstag ist vom Coronavirus dominiert worden. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) gaben vor den Abgeordneten eine Erklärung zum Stand der Dinge ab. Man befinde sich aktuell in einer „entscheidenden Phase“ hinsichtlich einer möglichen Pandemie, so Anschober, der aber klarstellte: Die Regierung setze beim Vorgehen in der derzeitigen Krise weiterhin auf Abgrenzung des Virus statt Eingrenzung des Landes. „Viren sind nicht von Grenzbalken zu beeindrucken“, so der Minister.
Beide Minister waren bei ihren Reden sichtlich um Beruhigung bemüht. „Corona ist absolut kein Todesurteil“, meinte Anschober, es sei nicht einmal ein Garant für eine schwere Erkrankung. Bei rund 81 Prozent der Patienten zeige sich sogar ein leichter Verlauf, so der Minister, der aber betonte: „Wir nehmen das Thema nicht auf die leichte Schulter.“ Positiv stimmt Anschober, dass es neben den weltweit rund 2000 Todesfällen auch sehr viele Personen gibt, die die Viruserkrankung überstanden haben. Rund 32.000 Menschen gelten als geheilt.
„Viren sind nicht von Grenzbalken zu beeindrucken“
Weiterhin sei eine „Politik der ruhigen Hand und der Sachlichkeit“ vonnöten, sagte Anschober. Entscheidend seien die nächsten zwei bis drei Wochen: „Alle Experten sagen, wir treten jetzt in die entscheidende Phase ein, ob es zu einer Pandemie kommt oder nicht.“ Man müsse sich auf jeden Fall darauf einstellen, „dass Corona-Fälle in Europa und auch in Österreich zunehmen werden“. Die Regierung setze aber weiterhin auf „die Abgrenzung des Virus statt auf die Eingrenzung des Landes“. Denn: Viren ließen sich nicht von Grenzbalken beeindrucken.
Minister betont vier wichtige Punkte
Der Gesundheitsminister nannte erneut vier Punkte, die es in der jetzigen Situation zu beachten gebe:
„Lieber fünf Testungen zu viel als eine zu wenig“
Bisher seien in Österreich 454 Testungen durchgeführt worden, drei Fälle wurden mittlerweile positiv getestet - jüngst ein 72-jähriger Patient in Wien. Der Gesundheitsminister zu der hohen Zahl an Testungen: „Lieber fünf zu viel als eine zu wenig.“
Nehammer riet zu Besonnenheit und Vertrauen statt Häme und Spott
Innenminister Nehammer verteidigte die Sicherheitsmaßnahmen der vergangenen Tage, etwa im Zusammenhang mit einer Ferieneinrichtung in Kärnten oder einer Schule in Wien. Der Opposition empfahl der Innenminister, nicht mit Häme und Spott zu reagieren: „Besonnenheit und Vertrauen in die Sicherheitsbehörden ist angebracht.“
Kronen Zeitung/krone.at
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