Der Salzburger Hygienespezialist Hagleitner verzeichnet aufgrund des Coronavirus sehr viele Desinfektionsmittel-Bestellungen von Kunden. „Die Nachfrage hat sich verzehnfacht“, sagte Unternehmensinhaber und Geschäftsführer Hans Georg Hagleitner im APA-Gespräch. Eine derartige Situation habe man „noch nie erlebt“, die Produktion laufe „rund um die Uhr“.
Die Lieferzeit bei Hagleitner für spezielle Desinfektionsmittel hat sich von einer auf bis zu acht Wochen verlängert. Das Unternehmen mit 1.240 Mitarbeitern beliefert rund 20.000 Kunden, unter anderem Krankenhäuser, Pflegeheime, Hotels und Gastronomiebetriebe. Hagleitner produziert, forscht und entwickelt am Firmensitz in Zell am See und betreibt 26 Vertriebsstandorte in zwölf Ländern. Zuletzt lag der Jahresumsatz bei 125 Mio. Euro.
Krankenhäuser sind laut Hagleitner gut mit Desinfektionsmitteln bevorratet, sehr viele neue Bestellungen würden von Industriebetrieben kommen. Zu Beginn des Coronavirusausbruches in China hat sich das Pinzgauer Unternehmen mit Rohstoffen - unter anderem Ethanol - eingedeckt. Einen Rohstoffengpass erwartet der Firmenchef nicht, problematisch könnten nur fehlende Komponenten für Flaschen, Gebinde und Spender werden. In Online-Shops werden für Desinfektionsmittel - wenn sie nicht ausverkauft sind - derzeit deutlich höhere Preise verlangt. Hagleitner verrechnet seinen Kunden aufgrund der hohen Nachfrage aber keinen Preisaufschlag. „Das gehört sich nicht“, so der Unternehmenschef.
Bisher war Hagleitner nur im Firmenkundengeschäft aktiv, vor drei Jahren entschied man sich, auch eine Privatkundenlinie zu entwickeln. Am 6. März startet Hagleitner nun mit dem Desinfektionsmittel-Verkauf für Private. Einen aktuellen Zusammenhang mit dem Coronavirus und dem geplanten Verkaufsstart verneint das Unternehmen. Vorerst sei der Desinfektionsmittelspender dann bei Amazon und im firmeneigenen Webshop erhältlich, Gespräche für eine Listung bei Supermarktketten und Drogeriemärkten liefen, sagte Privatkunden-Verantwortliche Stefanie Hagleitner.
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