Zurückhaltung befohlen

Insider: Türkei stoppt Flüchtlinge nicht länger

Ausland
27.02.2020 23:47

Die Türkei wird syrische Flüchtlinge nach Angaben eines hochrangigen Insiders nicht länger von der Flucht über Land oder See nach Europa abhalten. Die türkische Polizei, Küstenwache und Grenzschützer seien angewiesen worden, sich zurückzuhalten, fügte der Insider gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters hinzu.

In der syrischen Grenzprovinz Idlib sind seit Wochen fast eine Million Menschen auf der Flucht. Die Türkei kämpft dort Seite an Seite mit teils islamistischen Rebellen. Ihnen stehen die Truppen des syrischen Regimes gegenüber, das mit Russland und dem Iran verbündet ist.

Vergeltung für Luftangriffe auf türkische Verbände
Als Vergeltung für jüngste Luftangriffe auf türkische Verbände in der Provinz Idlib mit mehr als 20 Toten hat die türkische Armee in der Nacht auf Freitag Stellungen der syrischen Regierungstruppen attackiert. Die Stellungen der Truppen von Machthaber Bashar al-Assad seien aus der Luft und vom Boden aus angegriffen worden, teilte ein Sprecher des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdogan mit. Im Februar sind nach türkischen Angaben damit bisher bereits insgesamt 42 türkische Soldaten in Syrien getötet worden.

Türkei nahm 3,7 Millionen Flüchtlinge auf
Die Türkei hatte in den vergangenen Jahren 3,7 Millionen Flüchtlinge aus dem 2011 begonnenen syrischen Bürgerkrieg aufgenommen, zuletzt aber ihre Grenzen geschlossen. 2015/16 war es in Europa zu der Flüchtlingskrise gekommen, bei der Hunderttausende Menschen aus Syrien, aber auch anderen Staaten Asiens und Afrikas nach Europa kamen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan

Die EU sagte Ankara 2016 daraufhin sechs Milliarden Euro für die Versorgung syrischer Flüchtlinge in der Türkei zu. Dies war Teil eines Flüchtlingspaktes, der die türkische Seite verpflichtete, alle neu auf den griechischen Inseln ankommenden Migranten zurückzunehmen und stärker gegen Schlepperbanden vorzugehen.

Erdogan drohte wiederholt mit Aufkündigung des Paktes
Die Türkei kritisierte die Auszahlung der Gelder regelmäßig als zu langsam, Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte auch bereits mehrfach mit der Aufkündigung des Flüchtlingspaktes gedroht. Die EU wies die Vorwürfe zurück.

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