Die nächsten drei Wochen sieht Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) als entscheidend in puncto der Weiterentwicklung der globalen Ausbreitung des Coronavirus. Auch nannte er diesbezüglich drei mögliche Szenarien. Fest steht: Die Zahl der nachgewiesen Erkrankungen mit dem neuartigen Virus weltweit steigt weiterhin an. Derzeit sind beinahe 87.000 Menschen erkrankt, 80.000 davon in China.
„Es gibt drei Möglichkeiten der Entwicklung“, erklärte der Gesundheitsminister im Ö3-„Frühstück bei mir“. „Das Worst-Case-Szenario: Es kommt zu einer globalen Pandemie. Best Case wäre, es ist wie bei SARS vor Anfang der 2000er, wo die Absonderung, die Abgrenzung so gut gelungen ist, dass das Virus ‚ausgehungert‘ wurde. Und die dritte Option - mir sagen mittlerweile Experten des Robert-Koch-Instituts in Deutschland, das könnte sogar die wahrscheinlichste sein - ist, dass eine Mischung aus beidem eintrifft. Nämlich, dass sich Corona so ähnlich entwickelt wie die Influenza. Das heißt, dass sie über die Sommermonate weg ist und dann im Winter kontinuierlich wiederkommen kann“, so Anschober, der sich auch einem „Krone“-Interview mit Conny Bischofberger stellte.
„Glaube fest daran, dass wir das schaffen werden“
„Deswegen ist es so wichtig, dass wir den Impfstoff möglichst bald kriegen, damit wir vor der nächsten Kältesaison den Impfstoff haben. Daran arbeiten mittlerweile Tausende Forscher und Forscherinnen weltweit. Und ich glaub einfach ganz fest daran, dass wir das schaffen werden“, zeigte sich der Gesundheitsminister überzeugt.
Ausbreitung in Nachbarländern Österreichs besorgniserregend
Weltweit steigen die Zahlen der nachgewiesenen Erkrankungen mit dem neuartigen Coronavirus weiterhin stark an: Fast 87.000 Menschen sind weltweit erkrankt, davon beinahe 80.000 in China. Sorge bereitet Anschober lediglich, „dass Italien bereits Nummer drei weltweit ist, was die Länder betrifft, die Erkrankungen haben, und dass die Ausbreitungen in Deutschland sehr stark voranschreiten. Wir befinden uns zwischen Italien und Deutschland“, erklärte der Minister - gab jedoch auch zu bedenken: „Wir können Österreich unter keinen Glassturz stellen. Wir werden daher die europaweit abgestimmte Strategie der Behandlung und Abgrenzung der Erkrankten und der Testung bzw. Abgrenzung ihres unmittelbaren Umfeldes konsequent fortsetzen und täglich überprüfen, ob und welche weiteren Maßnahmen es braucht.“
„Weltweit fast 40.000 Erkrankte wieder gesund“
Auch wenn die Fälle weiter ansteigen, sei es jedoch „ermutigend, dass der Großteil der Erkrankungen - über 80 Prozent - einen leichten Krankheitsverlauf aufweisen. Ermutigend ist auch, dass weltweit bereits fast 40.000 am Virus Erkrankte bereits wieder gesund sind“, meinte Anschober.
Weltweit sind laut Gesundheitsministerium bereits 2979 Todesfälle zu verzeichnen. Nummer zwei bei der Ausbreitung ist derzeit Südkorea, mit besonders starken täglichen Zuwächsen und mittlerweile 3526 nachgewiesenen Erkrankungen. An dritter Stelle stehe Italien mit aktuell 1128 Erkrankungen und 29 Todesfällen. Auch in den anderen Nachbarländern Österreichs steige die Zahl der Erkrankungen deutlich an: In der Schweiz mit 21, Deutschland mit 117 und Frankreich mit 100 belegten Erkrankungsfällen.
1400 Erkrankte in der EU inklusive Großbritannien
In Österreich gibt es laut derzeitigem Stand 14 bestätigte Fälle. Bisher wurden 1826 Testungen auf das neuartige Coronavirus in Österreich durchgeführt. In der gesamten EU inklusive Großbritannien gibt es 1400 Erkrankungen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.