Die Polizei hat am Sonntagvormittag in Nußdorf-Debant in Osttirol fünf afghanische Flüchtlinge aus einem Sattelauflieger befreit. Eine Passantin hatte Klopfgeräusche gehört und daraufhin die Exekutive verständigt. Die fünf Personen befanden sich in einem sehr erschöpften Zustand und wurden ins Krankenhaus nach Lienz gebracht, informierte die Polizei. Sie hatten sich drei Tage im Lkw befunden.
Gegen 8.50 Uhr hatte die Frau, die mit ihrem Hund Gassi war, das Klopfen gehört, das aus dem Lkw-Anhänger drang. Sie verständigte daraufhin die Exekutive. Der Sattelauflieger war in Nußdorf-Debant bereits am frühen Samstagnachmittag aufgrund des Lkw-Wochenendfahrverbotes in Österreich abgestellt worden und auch verriegelt gewesen. Den fünf Afghanen im Anhänger kam die Standzeit schlussendlich sehr lange vor, weshalb sie am frühen Sonntagvormittag Klopfzeichen gaben, als sie die Frau mit ihrem bellenden Hund vorbeispazieren hörten.
Schlechter Gesundheitszustand
Die eintreffenden Beamten der Polizei aus Lienz öffneten in der Folge den Anhänger und entdeckten die fünf Flüchtlinge. „Zum Glück war das Kühlgerät im Anhänger nicht in Betrieb, sonst hätte die Sache anders ausgehen können“, erklärte dazu Jakob Ebner von der Polizeiinspektion Sillian.
Die fünf Flüchtlinge wurden ins Krankenhaus Lienz eingeliefert. Dort zeigten Untersuchungen, dass die Afghanen zwar sehr erschöpft, aber ansonsten gesund sind. „Bei der Untersuchung der fünf Personen im Krankenhaus wurde glücklicherweise nichts Nennenswertes festgestellt“, so Ebner.
Ziel wäre Frankreich gewesen
Den Afghanen war in den vergangenen Tagen zumindest ein geringer Vorrat an fester und flüssiger Verpflegung zur Verfügung gestanden. Sie hatten in einem Flüchtlingslager in Serbien Kontakt zu Schleppern geknüpft. Das Ziel ihrer Reise hätte Frankreich sein sollen, wo laut Ebner Verwandte von ihnen leben.
Der Lenker des Sattelkraftfahrzeugs steht im Verdacht, als Schlepper fungiert zu haben. Er wurde vorübergehend festgenommen und nach der Einvernahme auf freien Fuß gesetzt sowie angezeigt. Weitere Erhebungen seien noch im Gang, hieß es. Die Fremdenpolizei werde sich nun mit dem Fall der fünf Flüchtlinge auseinandersetzen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.