Italien feiert „Held“

Diamond-Princess-Kapitän geht zuletzt von Bord

Ausland
02.03.2020 16:43

Der Kapitän geht als Letzter von Bord - an diese maritime Regel und Tradition hat sich der Kapitän der seit Wochen im japanischen Yokohama festsitzenden Diamond Princess gehalten. Gennaro Arma ging am Montag von Bord, nachdem die letzte Gruppe von Crewmitglieder das Schiff zuvor verlassen hatte.

„Kapitän Arma hat als Letzter die Diamond Princess verlassen. In unseren Augen ist er ein Held. Wir danken ihm und seiner außerordentlichen Crew für die Leistung an Bord“, twitterte die Reederei Princess Cruises, die Betreiberin des Schiffes.

Italienischer Minister voll des Lobes für Arma
Der 45-jährige Arma muss sich jetzt einer zweiwöchigen Quarantäne unterziehen. „Der Kapitän hat mich wegen seines Mutes beeindruckt. Er hat seiner Crew und den Passagieren an Bord viel Ruhe eingeflößt, obwohl sie eine surreale Situation erlebt haben. Personen wie Kapitän Arma sind ein Symbol eines starken Italiens, das nicht aufgibt“, lobte der italienische Außenminister Luigi Di Maio auf Facebook.

Das Steuerhaus der Diamond Princess: Zuletzt verließen die Crewmitglieder das Schiff und als Allerletzter der Kapitän Gennaro Arma. (Bild: AFP)
Das Steuerhaus der Diamond Princess: Zuletzt verließen die Crewmitglieder das Schiff und als Allerletzter der Kapitän Gennaro Arma.

Mindestens fünf Todesopfer auf „Diamond Princess“
Ursprünglich hatten sich rund 3700 Menschen auf dem Schiff befunden, das am 5. Februar von Japan unter Quarantäne gestellt wurde, nachdem sich Passagiere mit dem Coronavirus infiziert hatten. Insgesamt haben sich mehr als 700 Passagiere und Crewmitglieder mit dem Virus angesteckt. Mindestens fünf Passagiere des Kreuzfahrtschiffes sind bereits wegen einer Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben.

Medien bezeichnen Arma als „Anti-Schettino“
Arma wurde von italienischen Medien als „Anti-Schettino“ bezeichnet. Sein Verhalten steht in krassem Gegensatz zu jenem des Kapitäns Francesco Schettino, der im Jänner 2012 das sinkende Kreuzfahrtschiff Costa Concordia verlassen hatte, um sich in Sicherheit zu bringen. Damals starben 32 Menschen, Schettino wurde wegen des Verlassens des Schiffes 2017 letztinstanzlich zu 16 Jahren Haft verurteilt.

Schettino und Arma stammen aus derselben Gegend, die süditalienische Provinz Salerno, die für ihre Seefahrttradition bekannt ist.

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