Ludwig beleidigt

„Schnitzelgesicht“: Gery Keszler entschuldigt sich

Wien
03.03.2020 13:32

Seit Montag wissen wir, dass Gery Keszler die Hinteransicht von Minister Gernot Blümel („Knackarsch“) lieber hat als die Vorderansicht von Bürgermeister Michael Ludwig („verschlagenes Schnitzelgesicht“). Nun schrieb der ehemalige Life-Ball-Vater wieder ein Posting: Einerseits will er sich nicht vom gesamten Text distanzieren, andererseits möchte er sich bei „Ludwig und Blümel entschuldigen“. Ganz aus der Welt ist die Affäre damit nicht.

Die Vorgeschichte: Keszler trat am vergangenen Samstag am Parteitag der Wiener ÖVP auf. Dies führte zu Kritik aus der LGBTIQ-Community. So ortete die Homosexuelle Initiative (HOSI) einen „Akt der Selbstinszenierung auf Kosten der Interessen von Österreichs Lesben, Schwulen, Bisexuellen, transgender, intergeschlechtlichen und queeren (LGBTIQ-)Menschen“, wie sie in einer Aussendung wissen ließ. In einem Facebook-Kommentar, der schließlich auf Twitter die Runde machte, geriet Keszler in Rage. Die Nachricht startete mit: „Cool bleiben Mädels!“

(Bild: Alexander Tuma, facebook.com, krone.at-Grafik)

Verschlagenes Schnitzelgesicht & Knackarsch
Dann schrieb er unter anderem, dass er „Blümel bei seinem Knackarsch lieber hab, als Ludwig bei seinen (sic!) verschlagenen Schnitzelgesicht“. Und weiter: „Er und ein Teil seiner Helden haben am Life Ball alles verraten, wofür die SPÖ steht.“ Zudem sei es falsch, dass er sich den Opernball „durch die ÖVP erschleichen“ wolle. Denn: „Dieser Job wird vom roten Bogdan Roszic (eigentlich Roscic, designierter Staatsoperndirektor, Anm.) ehrenamtlich vergeben, das könnte ich mir gar nicht leisten.“

„Entschuldige mich“
Keszler distanzierte sich schließlich - ebenfalls in einer Facebook-Mitteilung - von seinen Aussagen. „Spätestens seit Donald Trump wissen wir, dass Twitter (sic!), die in der Nacht geschrieben wurden, bei Tageslicht ihre Gültigkeit verloren haben und sogar noch ins Gegenteil gerutscht sind. Nun, mit Postings in facebook um 2 Uhr Früh, kann das durchaus auch passieren. Ich möchte mich keinesfalls vom gesamten Text meines nächtlichen postings auf einem anderen facebook Profil distanzieren, aber ich möchte mich für die unqualifizierten und beleidigenden Sätze bei Michael Ludwig und Gernot Blümel entschuldigen.“

Gery Keszler (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Gery Keszler

Mit seinem Auftritt am Parteitag der Wiener Türkisen wollte er „lediglich eine mir dargebotene ausgestreckte Hand ergreifen. Auch auf die Gefahr hin, dass ich enttäuscht werde, weil ich ja immer schon als Erster versuchte, eine Brücke in unserer Gesellschaft für ein besseres Miteinander zu bauen.“ Er betonte außerdem, dass er durch seinen Auftritt nicht verpflichtet worden sei, der Partei beizutreten, „so wie ich auch keiner anderen Fraktion beigetreten bin oder werde“.

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