Die Informationsoffensive zum neuartigen Coronavirus SARS-Cov-2 zeigt offensichtlich ihre Wirkung in der Bevölkerung. „Niemand kommt mehr in eine Spitalsambulanz und sagt, ich habe Symptome“, erklärte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Mittwoch vor dem Ministerrat. „Man wartet zu Hause, genauso wie wir das geplant haben.“ Damit sollen weitere Ansteckungen verhindert werden.
Das System sei bei den Bürgern angekommen, sagte Anschober. Geschuldet sei das den beiden Informations-Hotlines, die gut angenommen werden. Die AGES-Hotline, wo es um allgemeine Fragen zum Coronavirus geht, hat rund 5000 Anrufe pro Tag. Die Gesundheits-Hotline 1450 wird täglich 3000 Mal kontaktiert.
Stichproben-Tests bei Grippekranken
„Wir testen jeden einzelnen Verdachtsfall, aber auch mit Stichprobenanalysen in Form eines Screenings bei Grippeerkrankten zusätzlich auf Corona“, erklärte der Gesundheitsminister. Bis Mittwochvormittag wurden 3138 Tests durchgeführt. In Österreich gab es nun insgesamt 28 positiv Getestete.
Mit diesen Zahlen liege Österreich unter jener der Nachbarländer. Dennoch rechnet Anschober damit, dass die Zahl der Corona-Infizierten auch in Österreich weiter ansteigt. „Das ist für die Tage weiter zu erwarten.“
Am Dienstag wurden deshalb mit dem Fachberaterstab „Taskforce Corona“ Szenarien-Entwicklungen besprochen. „Wir wollen ja vorbereitet sein bis ins Detail“, auch bei negativeren Entwicklungen, sagte Anschober. Dabei wurde auch über das Thema Großveranstaltungen gesprochen. Da werde weiterhin von Fall zu Fall entschieden, so der Gesundheitsminister.
Am Freitag findet in Brüssel die Sondersitzung der Gesundheitsminister statt. Da werde auch beraten, wie wirksam die bisherige Strategie der Abgrenzung sei. „So wie wir das in Österreich machen, so ist das auch europaweit. Das ist auch gut so, dass wir einheitlich agieren in ganz Europa“, meinte Anschober. Dort, wo Krankheiten auftreten, werde das Umfeld abgegrenzt, je nachdem, wie eng der Kontakt gewesen ist.
Zahl der Erkrankten in China sinkt
In China flachten die Erkrankungsraten mittlerweile langsam ab. Derzeit gibt es laut Anschober 200 bis 300 Erkrankungen pro Tag, fast ausschließlich in der Provinz Hubei. „Das ist eine sehr, sehr gute Nachricht.“ Die Lage dürfte unter Kontrolle sein. Beunruhigend sei allerdings die Lage in Südkorea, im Iran und in Italien. „Da haben wir weitere Zuwachsraten zu verzeichnen“, erklärte der Minister.
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