„Wenn sich jemand an meiner neunjährigen Nichte vergehen würde, würde ich denjenigen umbringen“, meinte der Unterländer am Mittwoch am Innsbrucker Landesgericht. Dass aber er als Konsument von Kinderpornos auch maßgeblichen Anteil an dem unfassbaren Leid hat, das hinter den Aufnahmen steckt, blendete der 25-Jährige offensichtlich aus.
„Pädophil bin ich nicht“
Begonnen hat für den mittlerweile suspendierten Korporal des österreichischen Bundesheeres alles mit einem Auslandseinsatz im Sommer 2015 im Kosovo: „Weil ich Kollegen angepatzt habe, habe ich mich bei anderen Soldaten unbeliebt gemacht. Ich hatte dann niemanden mehr, mit dem ich reden konnte, und bin dann in diversen Chatforen gelandet. Pädophil bin ich allerdings nicht“, wollte der Angeklagte Richterin Sandra Preßlaber weismachen.
„Er entwickelte plötzlich eine Art Suchtverhalten“
„Solche Taten kann und will ich gar nicht schönreden“, meinte Verteidiger Alexander Swancar. Sein Mandant sei im Internet „angefixt“ worden. „Die Mädchen auf den Fotos und Videos wurden jedes Mal jünger und irgendwann hat sich bei ihm dann eine Art Suchtverhalten entwickelt.“ Er bereue mittlerweile, dass er sich nicht schon längst behandeln hat lassen, und vor allem, dass er auch zwei Dateien weitergeschickt hat. „Ich hasse mich für das, was ich getan habe.“
Weisung zur Therapie
Der Unterländer wurde – nicht rechtskräftig – zu sieben Monaten bedingter Haft und 4200 Euro Geldstrafe verurteilt. Zudem erteilte die Richterin eine Weisung zur Therapie.
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