Vor 19 Jahren kam der Sohn von Besa Hashani schwerstbehindert zur Welt. Seitdem braucht er eine 24-Stunden-Betreuung, die er durch seine Mutter bekommt: „Es ist eine Lebensaufgabe, die mich nicht loslässt. Ich muss funktionieren, dabei bin ich auch nur ein Mensch“, erzählt die 45-jährige vierfache Mutter. Eine kleine Erleichterung ist eine Tageseinrichtung, die auf Initiative mehrerer Eltern gegründet wurde. Aber auch dort ist das Personal überfordert, merkt Hashani: „Die Pfleger geben ihr Bestes, aber auch sie sind in ihren Möglichkeiten begrenzt.“ Sie wünscht sich mehr Angebot für Kurzzeitpflege, damit sie wieder eine „normale“ Frau sein kann.
Barbara Frohnwieser leitet das städtische Seniorenwohnhaus Bolaring und kennt die Herausforderungen: „Unsere Aufgaben werden immer komplexer. Statt Wohneinrichtung werden wir immer mehr zur Krankenanstalt.“ Durch Überalterung sind Plätze rar: Auf 1000 Einwohner kommen 6,8 Krankenpfleger.
Für Sozialstadträtin Anja Hagenauer ist klar: „Wenn wir nicht bald in die Gänge kommen, erwarte ich Schlimmstes.“ Sie fordert ein Anstellungsmodell mit Mindestlohn für pflegende Angehörige.
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