Angreifer getötet
Anschlag auf US-Botschaft in Tunis: Polizist starb
In der tunesischen Hauptstadt Tunis ist ein doppelter Selbstmordanschlag auf die US-Botschaft verübt worden. Wie das Innenministerium am Freitag mitteilte, wurden fünf Polizisten sowie ein Zivilist dabei verletzt, einer erlag in der Folge seinen Verletungen. Zwei Angreifer seien getötet worden, hieß es weiter. Die genauen Umstände der Tat waren vor Ort zunächst unklar.
Der Anschlag ereignete sich um die Mittagszeit im etwa zehn Kilometer vom Zentrum der tunesischen Hauptstadt entfernten Viertel Berges du Lac, in dem auch die US-Botschaft angesiedelt ist. Laut Polizei näherten sich die Angreifer der US-Botschaft auf Motorrädern und zündeten ihre Bomben im Kreisverkehr vor dem Botschaftsgebäude.
Nach dem Anschlag waren auf dem Boden verstreute Körperteile zu sehen. Die Polizei schickte Verstärkung und ein Forensikerteam zum Tatort, wie eine AFP-Journalistin berichtete. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. Alle Sicherheitseinheiten seien in „Alarmzustand“ versetzt worden, erklärte das Innenministerium. Polizisten sicherten unter anderem das an der Hauptverkehrsstraße von Tunis gelegene Innenministerium ab.
Passanten flüchteten in Panik
Das tunesische Innenministerium hatte die Explosion zuvor bestätigt, aber zunächst keine Angaben zur Ursache gemacht. Auf im Internet veröffentlichten Bildern waren Passanten zu sehen, die in Panik wegrannten. Anschlagsort war das Viertel Berges du Lac, rund zehn Kilometer vom Stadtzentrum entfernt.
Der 49-jährige Haykel Boukraa sagte der Nachrichtenagentur AFP, sein Büro sei rund 300 Meter vom Tatort entfernt. Die Explosion seiso stark gewesen, dass „die Fenster unseres Gebäudes vibrierten“. Unter seinen Kollegen sei „absolute Panik“ ausgebrochen. „Wir wussten nicht, ob wir rausgehen sollten oder im Büro bleiben.“
Letztes Attentat im Juni 2019
In Tunesien war zuletzt im Juni 2019 ein Attentat verübt worden: Bei zwei Selbstmordanschlägen im Stadtzentrum von Tunis sowie auf eine Kaserne wurden damals ein Polizist getötet und mehrere weitere Menschen verletzt. Der Islamische Staat hatte die Tat damals für sich reklamiert. Seither hat sich die Sicherheitslage in Tunesien deutlich verbessert. Allerdings gilt in dem Land seit vier Jahren der Ausnahmezustand. Angriffe auf die Sicherheitskräfte gibt es immer wieder.
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