Das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX will in der zweiten Jahreshälfte 2021 drei Touristen zur Internationalen Raumstation ISS schicken. Geplant ist, dass die Weltraum-Touristen zusammen mit einem Kommandanten in der Raumkapsel „Crew Dragon“ zur ISS reisen, wie das texanische Start-up Axiom - die Partnerfirma von SpaceX bei dem Projekt - mitteilte.
Angaben dazu, wie viele die Touristen voraussichtlich für die Reise bezahlen müssen, machten beide Unternehmen nicht. Allein die Kosten für den Start der Rakete „Falcon 9“, mit der die Raumkapsel ins All befördert wird, belaufen sich auf rund 60 Millionen Dollar (umgerechnet knapp 54 Millionen Euro). Zudem muss der Bau einer neuen „Crew Dragon“-Kapsel finanziert werden. Insofern dürfte das Ticket für den Flug Dutzende Millionen Dollar kosten.
ISS wurde schon von acht Weltraum-Touristen besucht
In früheren Jahren waren bereits insgesamt acht Touristen mit russischen „Sojus“-Kapseln zur ISS gereist. Der erste war im Jahr 2001 der US-Unternehmer Dennis Tito, der 20 Millionen Dollar für den Urlaub im All bezahlte. Der bisher letzte war 2009 der Kanadier Guy Laliberté, Gründer der berühmten Zirkusgruppe Cirque du Soleil.
Erst Mitte Februar hatte SpaceX angekündigt, dass es in Partnerschaft mit dem US-Weltraumtourismus-Anbieter Space Adventures vier Touristen so weit hinein ins All schicken will wie nie zuvor. Die Touristen sollen sich zwei bis drei Mal weiter von der Erde entfernen als die ISS, die in rund 400 Kilometer Höhe kreist. Diese Reise soll spätestens im Jahr 2022 losgehen.
NASA will ISS für Privat-Astronauten öffnen
Bereits Anfang Juni vergangenen Jahres hat die US-Raumfahrtbehörde NASA angekündigt, dass man die ISS für Touristen öffnen wolle. Ab 2020 solle es eine „kommerzielle“ Nutzung des Außenpostens der Menschheit im All für Weltraumtouristen geben, kündigte der Finanzvorstand der NASA an. Man wolle bis zu „zwei kurze Missionen pro Jahr für Privat-Astronauten“ genehmigen, hieß es.
Die privaten Reisen ins All können laut NASA bis zu 30 Tage dauern. Bis zu einem Dutzend Weltraumtouristen könnten somit jährlich an Bord der ISS kommen. Dorthin sollen sie von zwei Anbietern gebracht werden, die derzeit Raumkapseln für die NASA entwickeln: SpaceX, die Firma des Technik-Pioniers Elon Musk, dem auch der Elektroautohersteller Tesla gehört, und der US-Flugzeugbauer Boeing.
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