Knalleffekt: Die österreichische Bundesregierung hat Freitagabend auch ein Landeverbot für Flugzeuge aus und nach Norditalien verhängt (siehe Video oben)! Ab Montag dürfen Jets aus Mailand und Bologna den Flughafen Wien-Schwechat nicht mehr anfliegen. Ein derartiges Verbot wurde zuvor bereits für Maschinen aus und nach dem Iran sowie Südkorea verhängt.
Mit der höchsten Reisewarnstufe 6 hat das Außenministerium am Freitag auf die sprunghaft ansteigende Zahl von Corona-Erkrankungen in Südkorea und im Iran reagiert. Damit wird Österreichern von Reisen in das gesamte Staatsgebiet dringend abgeraten.
Irans Ölminister weilt seit Tagen in Wien
Hinter den Kulissen liefen hektische diplomatische Verhandlungen. Die Zeit drängte jedenfalls: Denn Samstagfrüh sollte schon die nächste Maschine der Iran Air aus Teheran in Schwechat landen. Ölminister Bijan Namdar Zanganeh weilt indes - obwohl das Virus schon die halbe iranische Regierung flachgelegt hat - seit Tagen in Wien zur OPEC-Ölkonferenz. Er musste lediglich einen kleinen Fiebertest auf dem Flughafen über sich ergehen lassen ...
Passagiere aus Krisenregionen müssen ärztliches Attest vorweisen
Freitagabend dann der Knalleffekt: Die Regierung verhängte vorerst für zwei Wochen nicht nur ein Landeverbot für Maschinen aus dem Iran und Südkorea in Österreich, sondern auch unser Lieblingsurlaubsland ist betroffen! Jets aus Norditalien wie von der Metropole Mailand dürfen ab Montag Schwechat nicht mehr anfliegen. Zudem müssen Passagiere aus Krisenregionen ein ärztliches Attest vorweisen, dass sie nicht an Corona erkrankt sind. Die (ungeliebten) Eurofighter-Kampfjets müssen im Extremfall den Luftraum „verteidigen“.
Kurz: „Mittlerweile 63 positiv getestete Personen“
„Mittlerweile haben wir 63 positiv auf das Coronavirus getestete Personen in Österreich und die Zahlen steigen stetig. Die Situation hat sich verschärft, insbesondere im Iran, auch in Südkorea und in einigen Regionen Italiens“, begründete Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Freitagabend.
Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) betonte die enge Kooperation zwischen Gesundheitsbehörden und der Polizei, die die Aufgabe habe, die Behörden bei den Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus zu unterstützen.
Anschober: „Schwierige Situation“
Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), der am Freitag beim Gesundheitsministerrat der EU in Brüssel war, sprach von einer „schwierigen Situation, dass die Zahlen in Südkorea und Iran eine drastische Steigerung erfahren, und auch in der Lombardei sehr ernst zu nehmende Zunahmen zu verzeichnen sind“. Weltweit gebe es mittlerweile 101.000 bestätigte Fälle und man gehe von einer erheblichen Dunkelziffer aus.
Kronen Zeitung/krone.at
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