In der Abstimmung des FIS-Councils am Freitag hatten sich alle Verbände außer Italien gegen eine Durchführung der Finalveranstaltung in Cortina ausgesprochen. Auf Twitter kritisierte Kilian Abrecht, der Manager der US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin, die Absage heftig. „Wie immer hat niemand die Läufer gefragt, ob sie fahren wollen oder nicht. Ich wette, die Mehrheit hätte Rennen gewollt“, schrieb er.
Shiffrin hat seit dem Tod ihres Vaters im Februar keine Rennen mehr bestritten und nach der Absage der Finalveranstaltung nur noch eine kleine Chance auf den Gesamtweltcupsieg. Sie wird nächste Woche bei den Bewerben in Aare mit dabei sein. Als Ersatz für Cortina hatten sich Kvitfjell und Aare mit weiteren Rennen ins Spiel gebracht, das scheiterte letztlich aber am Geld.
„Beweis für totale Verzweiflung“
„Die FIS hätte genügend Geld gehabt, um Schweden und Norwegen bei der Organisation zu helfen“, schrieb Albrecht und meinte in Richtung Weltverband, dass dies „ein weiterer Beweis für Missmanagement und totale Verzweiflung“ sei.
Laut Markus Waldner, dem FIS-Chef-Renndirektor der alpinen Ski-Herren, hätte man „keine andere Wahl gehabt“, als das Weltcupfinale in Cortina d‘Ampezzo wegen der Coronavirus-Gefahr abzusagen. „Es waren einige Nationen, die sofort gesagt haben, dass sie Einreiseverbot haben - nach Italien und speziell in diese Region Veneto“, sagte der Südtiroler.
„Risiko minimieren“
Eine Abwicklung der Rennen, ohne dass alle berechtigten Nationen daran hätten teilnehmen können, hätte Waldner als „total unfair“ empfunden. „Es war die einzig richtige Entscheidung, wenn man ein bissi schaut, was in der gesamten Welt passiert. Alle anderen großen Verbände sagen ab. Großveranstaltungen werden abgesagt, um einfach das Risiko zu minimieren. Das Problem löst man nicht so, aber das Risiko kann man sicherlich minimieren“, sagte Waldner.
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