Die Opfer schwiegen jahrelang, weil der Stiefopa gedroht haben soll, ihrer Mutter etwas anzutun. Erst jetzt brachen zwei inzwischen erwachsene Oberösterreicherinnen, die - so die Anklage - seit 1994 vom Stiefopa sexuell missbraucht worden sein sollen, ihr Schweigen. Am 12. März steht deshalb der Verdächtige in Ried/Innkreis vor dem Richter.
Die Opfer waren erst vier und sechs Jahre alt, als die sexuellen Annäherungsversuche des heute 71-Jährigen begannen. Sie sollen vom Stiefopa unsittlich berührt und zu „geschlechtlichen Handlungen, die dem Beischlaf gleichzusetzen sind“ (so die Beschreibung des Gesetzgebers) gezwungen worden sein.
1994 begann das Leid der Kinder aus dem Bezirk Braunau - und dauerte bis zum Jahr 2002 an. So lange vertrauten die beiden niemanden an, was ihnen angetan worden war. Denn der Opa soll sie auch zum Stillschweigen genötigt haben. Er habe ihnen gedroht, so die Anklage, der Mutter etwas anzutun, wenn sie die Sexangriffe verraten.
Bereits zweiter Prozessanlauf
Der Prozess am kommenden Donnerstag ist bereits der zweite Anlauf, um den mutmaßlichen jahrelangen Missbrauch vor Gericht aufzuklären. Beim ersten Termin war der Angeklagte, der alle Vorwürfe abstreitet, aus gesundheitlichen Gründen nicht erschienen. Er muss sich wegen Unzucht mit Unmündigen, schweren sexuellen Missbrauchs, Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses und wegen schwerer Nötigung verantworten. Der Strafrahmen für diese Verbrechen liegt zwischen einem und zehn Jahren Haft.
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